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Die Ausgangslage für die trinationale Katastrophenschutzübung "Terrex 2012"

Jede Katastrophenübung, gerade eine so groß angelegte wie die "Terrex 2012" kann nur anhand einer der Realität möglichst nahe kommenden Ausgangslage geplant und durchgeführt werden. Als Grundlage für die Übungseinlagen in Konstanz, Reutte/Füssen und Kufstein/Brannenburg wird deswegen folgende Großwetterlage angenommen:

Ein starkes Tief namens "Hubert" führte Anfang Mai große Wassermengen über den Balkan, Österreich und Süddeutschland an die Alpen. Hier entlud sich starker Regen, der zu einer bedrohlichen Hochwassersituation in den nördlichen Vor- und Zentralalpen führte.

Kleine Bäche in den flussnahen Gebieten des Rheintales, des Kleinwalsertales, des Montafon, des Arlbergs und des Bregenzerwaldes verwandelten sich in gefährliche und reißende Wildwasser. Durch Murenabgänge wurde das gesamte Stromnetz der Österreichischen Bundesbahnen im Gebiet des Arlbergs lahmgelegt, dadurch musste der Zugverkehr im ganzen Land eingestellt werden. Aber auch Kommunikationseinrichtungen wie Glasfaser- und Kupferleitungen zwischen Vorarlberg und dem Rest von Österreich wurden von den Muren nicht verschont. Die Folge: Neben der Festnetztelefonie sind auch die Mobilkommunikation und das Internet stark gestört.

Mehre Vorarlberger Ortschaften sind von der Außenwelt abgeschnitten, auch die Trinkwasserversorgung ist in einigen Gebieten hinter dem Arlberg gleichzeitig mit dem Stromnetz zusammengebrochen. In ein Wohnhaus in der Tiroler Gemeinde Reutte drang Wasser ein und löste eine Kettenreaktion aus, die zu einer Explosion führte. Dazu trat der Lech über die Ufer, einige Ortschaften um Reutte sind wegen der überschwemmten Straßen nicht mehr erreichbar. Auch unzählige Almwirtschaften mit ihren Tieren sind durch abgerutschte und verschüttete Güterwege von der Zivilisation abgeschnitten. Der Hochwasser führende Inn verschonte auch den Bezirk Kufstein nicht. In den Ortschaften Wörgl und Langkampfen mussten Teile der Bevölkerung evakuiert werden. Im Oberland, im Bezirk Landeck, ist das Paznauntal am stärksten betroffen, 30 Prozent der Straßen in diesem Gebiet wurden zerstört.

Aber auch die Nachbarn Tirols wurden von der (erdachten) Katastrophenlage nicht verschont. In der Zentralschweiz gingen Erdrutsche nieder und verschütteten Verkehrswege. Auch einige Flüsse und Seen der Region, wie der Vierwaldstättersee, traten über die Ufer und gefährdeten die in ihrer Umgebung liegenden Städte und Ortschaften. Bei unseren deutschen Nachbarn war besonders der südbayrische Raum betroffen. Aufgrund des Hochwassers der Iller, droht Neu-Ulm eine Hochwasserkatastrophe. In Sonthofen wurde ein Campingplatz überflutet, dabei wurden von den einbrechenden Fluten auch Wohnwägen mitgerissen. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist durch einen Dammbruch Eschenlohe weiträumig überflutet, dadurch sind alle Zufahrtswege unterbrochen.

In manchen Stadtvierteln von München stieg das Grundwasser dermaßen an, dass Keller ausgepumpt werden mussten.

In allen betroffenen Ländern sind die zivilen Einsatzkräfte daher seit Tagen im Einsatz. Feuerwehren und Technisches Hilfswerk sind an das Ende ihrer Leistungskapazität gelangt. In Deutschland wurden schwere Brückengeräte und weitere Einsatzkräfte vom Norden in den süddeutschen Raum verlegt. Auch das Österreichische Bundesheer stellt Pionierkapazitäten, Hilfskräfte und Luftunterstützung vor allem für die Bereiche Westösterreichs durch Zusammenziehung aus dem gesamten Bundesgebiet sicher.

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