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Der Garnisonsübungsplatz in Lochau/Hörbranz ist zum Naturschutzgebiet geworden

Lochau/Hörbranz, 29. August 2019  - Die Leiblach mit ihrem Quellgebiet im Allgäu ist ein typischer Mittelgebirgsfluss - charakterisiert durch ein geringes Gefälle und einen geringen Geschiebetransport. Auf einer Länge von etwa zehn Kilometern bildet sie die Grenze zwischen Vorarlberg und Bayern. Bei Hörbranz mündet sie in den Bodensee. Es liegt aber nur die linke Flusshälfte in Vorarlberg, da die Staatsgrenze in der Mitte verläuft. Daher wurde die Leiblach sowohl in Österreich als auch in Deutschland als Europaschutzgebiet ausgewiesen.

Garnisonsübungsplatz Lochau

Der Garnisonsübungsplatz in Lochau/Hörbranz in Vorarlberg liegt genau bei der Mündung der Leiblach in den Bodensee und ist aus diesem Grund Europa(Natur)schutzgebiet geworden. Als Übungsplatz kann das Gebiet nicht kommerziell genutzt werden. Durch den Verkauf der Kaserne in Lochau wird der Übungsplatz nur mehr selten genutzt. Lediglich die Soldaten der Kaserne Bregenz, die Militärmusiker während ihrer Basisausbildung und die Pioniere gelegentlich zur Wasserausbildung, nutzen den Übungsplatz. So entstand über die Jahre ein naturbelassener Raum. Verschwundene Tier- und Pflanzenarten kehrten wieder zurück. Zwei Tiere sind dabei besonders hervorzuheben:

Biber (Castor fiber)

Nachdem Biber über 350 Jahre in Vorarlberg ausgestorben waren, sind die Vegetarier seit 2006 auch hier wieder heimisch. Die überwiegend nachtaktiven Nager sind hervorragende Schwimmer und gewandte Taucher. Im Sommer wenig auffällig, hinterlassen Biber in der kalten Jahreszeit deutliche Spuren, da sie Bäume fällen, um an die Rinde zu gelangen.

Eisvogel (Alcedo atthis)

In vielerlei Hinsicht sind die optisch auffälligen Vögel bemerkenswert. Ihre Nahrung, vor allem kleine Fische, erbeuten sie durch Stoßtauchen, in dem sie sich kopfüber ins Wasser stürzen. Ganzjährig eisfreie Gewässer sind daher unverzichtbar. Und ihre Gelege erbrüten sie in Niströhren, die sie in senkrechte Uferabbrüche bauen. Aufgrund dieser hohen Ansprüche sind Eisvögel selten geworden.

Friedliches Miteinander

Die Ausbilder der Garnison Bregenz sind sich der besonderen Bedeutung ihres Übungsplatzes im Naturschutzgebiet bewußt und passen ihre Ausbildung den Jahreszeiten und den damit verbundenen besonderen Bedürfnissen der Tiere an. So werden hauptsächlich die offenen Geländeteile genutzt, Wassertümpel und engster Lebensraum der Biber ausgespart und mit Knallmunition sparsam umgegangen. Ganz wenige Zivilisten wagen sich ins Innere des Übungsplatzes, da die obligatorischen gelben Bundesheertafeln vor dem Verlassen der Wege wegen Blindgänger warnen. So können sich einerseits die Wildtiere besonders in der Nacht frei bewegen, die Soldaten den nahen Übungsplatz jedoch perfekt nutzen.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Vorarlberg

Vizeleutnant Markus Koppitz legte sich auf die Lauer und konnte ein Foto von dem scheuen Tier machen.

Vizeleutnant Markus Koppitz legte sich auf die Lauer und konnte ein Foto von dem scheuen Tier machen.

Vor allem in der kalten Jahreszeit, nagt der Biber an den Bäumen.

Vor allem in der kalten Jahreszeit, nagt der Biber an den Bäumen.

Der Biber staut das Wasser um seinen Eingang zu schützen der unter der Wasseroberfläche liegt. Damit der Biber den Damm nicht zu hoch baut, steht hier ein Stromhindernis.

Der Biber staut das Wasser um seinen Eingang zu schützen der unter der Wasseroberfläche liegt. Damit der Biber den Damm nicht zu hoch baut, steht hier ein Stromhindernis.

Wald im Wasser. Das Reich des Bibers und vieler anderer Tiere.

Wald im Wasser. Das Reich des Bibers und vieler anderer Tiere.

Einige wichtige Bäume müssen vor den scharfen Zähnen der Biber geschützt werden.

Einige wichtige Bäume müssen vor den scharfen Zähnen der Biber geschützt werden.

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