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Gastvortrag von Bruce Hoffman an der Landesverteidigungsakademie - "Terrorism: A Continuing Threat - Recent Developments and Trends"

Wien, 25. September 2019  - Der weltweit renommierte Terrorismusforscher Professor Bruce Hoffman von der Georgetown University in Washington D.C. folgte einer Einladung an die Landesverteidigungsakademie. Im Zentrum dieses Abends stand ein Vortrag über die aktuelle terroristische Bedrohungslage und die resultierenden Perspektiven für die nahe Zukunft. Für den Kommandanten der Akademie durfte Brigadier Reinhard Schöberl zahlreiche interessierte Gäste in der "Sala Terrena" begrüßen.

Europa im Visier

In seinem spannenden Vortrag nahm Hoffman Bezug auf Entwicklungen, die einen Trend hinsichtlich des globalen Terrorismus markieren könnten. Der Terrorismus ist eine der gravierenden sicherheitspolitischen Bedrohungen der Gegenwart. Nachdem die Terroranschläge von 9/11 den Auftakt für den "Neuen Terrorismus" (Bruce Hoffman) des 21. Jahrhundert markiert haben, scheint seit Anbeginn dieses Jahrzehnts vor allem Europa im Visier von Terroristen zu stehen.

Globale Erscheinung

Doch auch die wahllose politische Gewalt gegen unbeteiligte Zivilisten hat sich längst entgrenzt und ist eine globale Erscheinung geworden. Ob in Christchurch (Neuseeland), Boston oder in Paris, verübt durch Jihadisten oder White Supremacists - die hässliche Fratze des Terrors habe sich offenbart und brutale Anschläge sorgen regelmäßig für Angst und Schrecken.

Kleinzellige Terroreinheiten

Mit Blick auf die dschihadistische Gewalt ergeben sich für den US-Experten zwei Schlussfolgerungen: Der IS sei hier, um zu bleiben, zumindest für die absehbare Zukunft; und al-Qaeda sei weiterhin im Aufwind. Dementsprechend sei es unwahrscheinlich, dass neue terroristische Akteure oder Gruppen entstehen würden. Vielmehr gebe es neue strukturelle Entwicklungen  im Bereich der Schaffung neuer kleinzelliger terroristischer Franchiseunternehmen. Damit verbunden sei zukünftig ein "Auftauchen" dieser Strukturen in neuen, fruchtbaren bzw. bisher atypischen Operationsgebieten des Dschihad.

Terror als "Familienunternehmen"

Als Trend im dschihadistischen Spektrum erkennt Hoffman das Aufkommen von "Familienunternehmen". Demnach habe der IS den Terrorismus konsequent in eine Familienaktivität umgewandelt. So waren beispielsweise ein Mann und eine Frau für das Mass-Shooting 2015 in San Bernardino, Kalifornien, verantwortlich. Drei Brüder waren an einem Plan beteiligt, ein Passagierflugzeug von Etihad Airways 2017 in die Luft zu jagen. Und drei Familien waren in die Selbstmordanschläge auf drei Kirchen in Surabaya, Indonesien, 2018 involviert.

Terrorismus bleibt weiterhin Thema

Hoffman argumentierte zudem, dass der Terrorismus weiterhin ein sicherheitspolitisch relevantes Thema sei und die letzten US-Regierungen aufgrund des selbstgewählten militärischen Rückzugs aus Afghanistan, dem Irak und generell aus Mittleren Osten, aufgrund des verfrüht proklamierten „End of War on Terror“ sich eines wesentlichen Präventionstools beraubt hätte, da Terroristen dort Unterschlupf finden und Organisationen sich nachhaltig konsolidieren würden.

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Bruce Hoffman und Roland Fuchs im Expertengespräch.

Bruce Hoffman und Roland Fuchs im Expertengespräch.

Bruce Hoffman bei seinem Vortrag.

Bruce Hoffman bei seinem Vortrag.

Das Publikum hörte gespannt den Vorträgen zu.

Das Publikum hörte gespannt den Vorträgen zu.

Hoffman im Kreise von Vortragenden und Gästen.

Hoffman im Kreise von Vortragenden und Gästen.

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