Westbalkanländer: Verteidigungspolitische Direktoren trafen sich in Österreich
Reichenau an der Rax, 24. September 2019 - Montag und Dienstag veranstaltete die Direktion für Sicherheitspolitik des Verteidigungsministeriums ein Treffen der Verteidigungspolitischen Direktoren der WEB5-Länder des Westbalkan: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien. Auch Vertreter aus Slowenien nahmen daran teil.
Zweck des Treffens war eine Bestandsaufnahme der Aktivitäten, die im Rahmen der "Regionalen Initiative Westbalkan II" des österreichischen Verteidigungsministeriums gemeinsam mit diesen Ländern durchgeführt werden, sowie eine Diskussion über mögliche weiterführende Projekte.
Herausforderungen in der Region
Botschafter Klaus Wölfer, Leiter der Abteilung für Südosteuropa im österreichischen Außenministerium, referiert über die aktuellen Herausforderungen in der Region. Die EU-Integration sei die beste Option für eine stabile und prosperierende Region. Voraussetzung dafür seien jedoch unter anderem Fortschritte in den bilateralen Beziehungen zwischen Serbien und Kosovo sowie stabile politische Verhältnisse in Bosnien und Herzegowina.
Regionale Kooperation als Mittel zur Vertiefung der Beziehungen und als Sicherheitsfaktor
Generalmajor Johann Frank begrüßte die Bereitschaft der WEB5-Länder zur regionalen Kooperation. Die Projekte, die man gemeinsam durchführe, dienten letztlich der Sicherheit der Bürger aller teilnehmenden Länder. Gleichzeitig leiste die regionale Zusammenarbeit einen wichtigen Beitrag zur Vertiefung der Beziehungen der Länder untereinander.
Österreich leistet einen wichtigen Beitrag
Mit der Ausbildung von bosnischen, mazedonischen und montenegrinischen Kadetten an der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt leistet Österreich langfristig einen Beitrag zur Annäherung der Kulturen. Dies soll in Zukunft durch eine gemeinsame regionale Sicherheits- und Verteidigungsausbildung noch vertieft werden. Darüber hinaus bot Österreich an, die im Rahmen der Führung der EUTM-Mission in Mali gemachten Erfahrungen mit den WEB5-Ländern zu teilen und so einen Beitrag zur Heranführung an die Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik zu leisten.
Hybride Bedrohungen und Cybersicherheit
Director Kirsti Narinen vom "European Centre of Excellence for Countering Hybrid Threats" präsentierte das Zentrum und seine Aktivitäten. In weitere Folge wurden mögliche gemeinsame Maßnahmen in den Bereichen hybride Bedrohungen und Cybersicherheit besprochen.
Migration
Oberst Thomas Ahammer, österreichischer Verteidigungsattaché für Serbien, Nordmazedonien und Montenegro präsentierte Trends und aktuelle Entwicklungen zur Migration am Westbalkan. Diese würden zeigen, dass es weiterhin relevante Migrationsbewegungen über die Westbalkanroute gebe. Ein regelmäßiger Informationsaustausch soll zu einem bestmöglichen Lagebild beitragen.