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Kampf unter Tage: Streitkräfte entwickeln Fähigkeiten weiter

Erzberg, 12. Februar 2020  - Fünf Wochen lang trainierten in einem militärischen Forschungsprojekt über 100 Soldatinnen und Soldaten am steirischen Erzberg im Tunneltrainingsgelände "Zentrum am Berg" den Kampf unter Tage.

Weiterentwicklung für komplexe Herausforderungen

Projektleiter Oberst Peter H.: "Wir entwickeln die dringend erforderliche Fähigkeit zum unterirdischen Kampf weiter. Dafür steht uns mit dem 'Zentrum am Berg' der Montanuniversität eine perfekte Infrastruktur für Training, angewandte Forschung und Entwicklung zur Verfügung." So stellen die insgesamt vier Kilometer Anlagen des Forschungs-, Entwicklungs- und Trainingszentrums der Montanuniversität Leoben alle Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen.

Major Rosche F., Kommandant der Kampfgruppe: "Der Einsatz unter der Erdoberfläche birgt andere und höhere Risiken und wir trainieren Soldaten zum Kampf gegen militärisch handelnde Angreifer in einem Tunnelsystem mit schwerem Atemschutz unter simulierter Einsturzgefahr nach einem Bombenanschlag und zugleich in völliger Dunkelheit nach einem Stromausfall - denn wir gehen von einem komplexen Einsatzszenario aus."

Soldaten erproben unterirdisch

Die kompaniestarke Übungstruppe setzt sich für die Erprobung aus Berufssoldaten des Jägerbataillons 18, einem Pionier- und Kampfmittelabwehrzug sowie Spezialisten der ABC-Abwehr zusammen. Mit diesen Soldaten wurde die waffengattungsübergreifende Zusammenarbeit in untertägiger Infrastruktur trainiert. Gerade beim Kampf in toxisch belasteten Untertagesystemen konnte ein erheblicher Erfahrungsgewinn verzeichnet werden.

Der erstmalige Testeinsatz eines Schützenpanzers "Ulan" in einem Straßen- und Eisenbahntunnel erwies sich für die Soldaten als effektiver Schutz und wirksame Unterstützungsmöglichkeit bei militärisch agierenden Attentätern. Als Highlight des fünfwöchigen Erprobungsblocks wurden bei einem möglichst realen Einsatzszenario alle Einheiten zum Zusammenwirken unter Tage gebracht.

Resümee nach fünf Wochen

Oberst Peter H. resümiert: "Wir haben mit Abschluss dieses Forschungsabschnittes sehr wichtige Erkenntnisse gewonnen. Diese werden nun genau analysiert und sollen für weitere Erprobungen und Ausbildungsvorschriften zur Verfügung stehen. Immerhin geht es hier um die Bewältigung einer komplexen Bedrohung für unsere Mitbürger - und das unter möglichst großem Schutz für unsere Soldatinnen und Soldaten. Wir haben einen großen Schritt in der Fähigkeitsentwicklung im militärischen Kampf unter Tage unter komplexen Bedingungen gemacht."

Forschungsprojekt 

Das Forschungsprojekt "NIKE" (Nachhaltige Interdisziplinarität bei Komplexen Einsätzen untertage) entwickelt die Fähigkeit der Streitkräfte zum Kampf unter Tage. Die Projektgruppe koordiniert die Forschungs- und Entwicklungsarbeit und bringt militärische und zivile Experten der Montanuniversität, Spezialisten mit montanistischem Know-How aus der Miliz sowie erfahrene Vertreter der unterschiedlichen Blaulichtorganisationen zum Zusammenwirken. "Dieser Austausch ist ein hervorragendes Beispiel für zivil-militärische Zusammenarbeit und interdisziplinäre Forschungsaktivität", so der Leiter der Forschungsgruppe, Oberst Peter H.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark

Infanteristen werden in diesem Umfeld extrem gefordert und müssen speziell ausgebildet sein.

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"Marsch in die Gefahrenzone!" Infanterie stellt sich zum Vorgehen bereit.

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Der Kampfmittelbeseitiger bereitet sich auf eine Bombenentschärfung vor.

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Szenario: Der Rettungstrupp der ABC-Abwehrtruppe transportiert einen Verwundeten.

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Der Schützenpanzer "Ulan" bietet Schutz und Unterstützung im Kampf.

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