Professionelle Ausbildung für einen professionellen Einsatz: Erste Hilfe im Einsatz
Nenzing, Vorarlberg, 25. Februar 2021 - Soldaten des Jägerbataillons 23 bereiten sich auf ihren Einsatz im Kosovo vor. Gut zwei Monate dauert die Vorbereitung dafür, eine wichtige Ausbildung ist die erweiterte Erste Hilfe.
Eine Woche dauert das Training, denn im Einsatz kann die Erstversorgung durch Kameraden lebensrettend sein. Höhepunkt der Ausbildung war eine Sanitätsübung, die in ein einsatzrealistisches Szenario eingebettet war.
Plötzlich ein Funkspruch
In einem fiktiven Einsatzszenario erhält die Truppe den Auftrag, von einem Stützpunkt zu einem anderen zu verlegen, um die dort stationierten Kräfte zu unterstützen. Der Kommandant erteilt seinen Befehl für den Marsch mit Fahrzeugen, lässt die Funkgeräte überprüfen und die Munition verteilen, dann heißt es "Aufsitzen und Marsch!". Die Fahrzeuge verlassen das sichere Camp. Während der Fahrt dann plötzlich ein Funkspruch. Eine Patrouille wird vermisst. Auftrag: "Begeben sie sich zum Punkt 'Y' und klären Sie die Situation!" Der kleine Konvoi verlässt seine Route und steuert zum befohlenen Punkt.
Rauch und brennende Fahrzeuge
Schon aus einiger Entfernung erkennt der Kommandant Rauch. Er lässt seine Soldaten absitzen und befiehlt unter starker Sicherung zu Fuß weiter zu gehen. Näher heran gekommen, erkennensie die ersten brennende Fahrzeuge und verwundete Kameraden. Die vermisste Patrouille wurde überfallen und schwer getroffen. Rasch lässt er das Gelände absichern und erteilt den Befehl den Kameraden Erste Hilfe zu leisten. Über das Funkgerät meldet er die Situation und fordert Hilfe an.
Erste Hilfe in einer Extremsituation
Truppweise beginnen die Soldaten sich um ihre Kameraden zu kümmern. Verletzte rufen, manche sind still, Schussverletzungen, Brandwunden, Blut. Jetzt heißt es kühlen Kopf zu bewahren und die Kameraden professionell erstzuversorgen. In Einsätzen verfügt jeder Soldat über ein erweitertes Erste Hilfe-Paket. Die Helfer folgen dabei einem genauen Ablauf. Sie kontrollieren die Vitalfunktionen, stabilisieren den Verletzten durch richtige Lagerung, stillen Blutungen, legen Verbände und halten die Kameraden warm. Die Anwendung der Mittel aus ihrem erweiterten Erste Hilfe-Satz haben sie in der Ausbildung geübt. Für die folgende medizinische Versorgung notieren sie wichtige Hinweise.
Professionelle Ausbildung für professionellen Einsatz
Ziel dieser Übung war, das unter "Lehrsaal-Bedingungen" erlernte theoretische Wissen und die praktische Verwendung der Hilfsmittel unter Stress und Einsatzbedingungen anzuwenden. Die Trainer dieser Sanitätsausbildung haben ein realistisches Übungs-Szenario geschaffen. Ein Videoteam filmte das Vorgehen und Kontrolleure hielten jeden Schritt der Erstversorgung fest. Wichtig, denn nach der Übung werden alle Schritte nachbesprochen.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Vorarlberg
Fotos zu diesem Artikel
Für Einsätze im Ausland erhalten die Soldaten eine erweiterte Erste Hilfe-Ausbildung.
Die Soldaten bergen einen Kameraden aus dem Fahrzeug.
Ein Soldat überprüft die Atmung seines Kameraden.
Der Erste Hilfe-Satz für Soldaten im Ausland.
Die simuliete Blutung wird gestillt und Verbände angelegt.