Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Der neue Tarnanzug des Bundesheeres

Brunn am Gebirge, 27. September 2022  - Schritt für Schritt werden die einfärbigen Uniformen im Bundesheer durch den neuen Tarnanzug und die dazu passende, mehrfärbige Ausrüstung ersetzt. Nach über 40 Jahren verfügt die Truppe damit wieder über ein Tarnmuster. Entwickelt hat es ein kleines Team der Heeresbekleidungsanstalt in Brunn am Gebirge. 

Die Aufgaben eines Tarnmusters

Militärische Tarnmuster täuschen Auge und Gehirn, indem sie die als menschlich wahrgenommene Kontur mit der Umgebung überblenden. Helle und dunkle Farben erzeugen Kontraste und eine räumliche Tiefe, wo keine ist.

Besonders wichtig ist für Einsatzkräfte aber auch der Tarneffekt in der Nacht, im nicht-sichtbaren Infrarotbereich. Dort spielen die verwendeten Farbpigmente eine große Rolle, diese "leuchten" heller oder dunkler. Chef-Entwickler Herbert Engel von der Heeresbekleidungsanstalt: "Das entscheidet, ob man in einem Nachtsichtgerät als einheitlich heller oder dunkler Fleck erscheint, oder ob das Tarnmuster auch hier seine Wirkung entfaltet." 

Engel ist Leiter für technische Grundlagen und Spezifikationen, und ist damit verantwortlich für alles, was Soldatinnen und Soldaten tragen. Von Stiefeln über Hosen, Kampfwesten und Rucksäcke bis zur Unterwäsche für Panzerbesatzungen, alles trägt die Handschrift seines Teams.

Warum eine Eigenentwicklung?

"Im Auslandseinsatz muss ich mich fragen, ob ich wie ein Soldat einer anderen Armee ausschauen will. Das kann gefährlich werden", erklärt Engel. Und gefährlich wurde es tatsächlich: Im Libanon trugen österreichische Soldaten den dreifärbigen Wüstentarnanzug der amerikanischen Armee, bis es zu Verwechslungen kam. Innerhalb einer Woche wurde eine beige Wüstenversion des Anzugs 03 geordert, um derartige Vorfälle zu vermeiden.

Alles aus eigener Hand

Die Entwicklung von Tarnung und Equipment liegt komplett in Händen des Bundesheeres. In der Produktentwicklung arbeiten 20 Personen täglich an der Zukunft von Bekleidung und Ausrüstung. An der Heeresbekleidungsanstalt erledigen fünf Personen administrative Aufgaben. Der Rest ist Fachpersonal wie Textiltechniker, Ledertechniker und Schnittdirektricen.

In der hauseigenen Entwicklungswerkstatt entstehen die ersten Muster. Sind diese erprobungsreif, nähen zivile Unternehmen Kleinmengen für die Truppe. Nach erfolgreichen Feldtests geht es in die Beschaffung. In einer Arbeitsgruppe arbeiten die Produktenwickler außerdem eng mit jungen Unteroffizieren und Kompaniekommandanten zusammen. Engel: "Damit soll die Truppe genau die Produkte bekommen, die sie braucht."

Chef-Entwickler Herbert Engel in seiner Werkstatt in Brunn am Gebirge.

Chef-Entwickler Herbert Engel in seiner Werkstatt in Brunn am Gebirge.

Der Laser-Cutter sorgt für saubere und präzise Schnitte.

Der Laser-Cutter sorgt für saubere und präzise Schnitte.

Die Qualität stimmt: Die geschnittenen Öffnungen fransen nicht aus, der Laser setzt auch gleich Markierungspunkte für die Schneiderei.

Die Qualität stimmt: Die geschnittenen Öffnungen fransen nicht aus, der Laser setzt auch gleich Markierungspunkte für die Schneiderei.

Soldaten in der neuen Uniform beim Training für einen Auslandseinsatz.

Soldaten in der neuen Uniform beim Training für einen Auslandseinsatz.

Mittlerweile sind viele Ausrüstungsteile bei der Truppe angekommen.

Mittlerweile sind viele Ausrüstungsteile bei der Truppe angekommen.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle