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Steirer räumen bei Heeresmeisterschaften ab

Wiener Neustadt, 06. September 2004  - Im Mekka der heimischen Mehrkampfszene wurden von 30. August bis 3. September die Heeresmeisterschaften im militärischen Fünfkampf ausgetragen. Rund 70 Heeressportlern aus acht Bundesländer kämpften in Wiener Neustadt um die begehrten Edelmetalle.

Der militärische Fünfkampf ist die Königsklasse im Militärsport und besteht aus den Bewerben Schießen, Hindernisbahn, Schwimmen, Handgranatenwerfen und Geländelauf. Die unterschiedlichen Disziplinen stellen an die Athleten höchste Anforderungen – Vielseitigkeit und effiziente Vorbereitung sind also gefragt.

Den süßen Auftakt einer sauren Wettkampfwoche bildete eine Kaiserschmarrnparty. Neben kulinarischen Genüssen wurde vor allem die Konkurrenz ausgelotet.

Des einen Freud, des anderen Leid

Durchwegs akzeptable Ergebnisse wurden beim Bewerbsauftakt, dem Schießen, erzielt. Aber nicht immer klappte alles wie am Schnürchen: Da kann es auf 200 Meter Zielentfernung schon mal passieren, dass sich die eine oder andere Kugel zufällig auf die Nahbarscheibe verirrt. So mancher fühlte sich auch durch eine höhere Geräuschkulisse in seiner Konzentration beeinträchtigt. Das am Schießplatz? Kurz gesagt: Das Schiedsgericht hatte alle Hände voll zu tun um verdrehte Konstellationen wieder ins rechte Licht zu rücken und erhitzte Gemüter zu besänftigen.

Obwohl beim Hindernislauf Top-Leistungen geboten wurden, überschattete die schwere Verletzung von Offizierstellvertreter Heinz Mataln den gesamten Bewerb. Der Kärntner zog sich beim Überwinden der Mauergruppe, dem Letzten von insgesamt 20 Hindernissen, einen Riss der Achillessehne zu.

Mitreißende Szenen waren im 50 Meter-Becken des Akademiebades zu sehen. Dem anfänglichen Geplantsche beim Einschwimmen folgte ein atemberaubender Wettkampf. Und das sehr zur Freude der Badegäste, die dabei voll auf ihre Kosten kamen.

Die meisten Athleten spulten ihr Wurfprogramm mit der Präzision eines Uhrwerks ab. Bei einige dürfte sich allerdings Sand ins Getriebe verirrt haben: Nach mehreren Fehlwürfen lagen, sehr zur Freude der Konkurrenten, die Nerven blank - und dann ging nichts mehr. Wertvolle Punkte blieben buchstäblich im Sand liegen. Eine Klasse für sich: Die Fünfkampfsenioren. Mit viel Routine dominierten sie das Handgranatenwerfen und zeigten den „Jungen“ was Sache ist.

Packendes Finish im Mannschaftsbewerb

Kärnten I, nach vier Bewerben überlegen in Führung, ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Völlig anders der Kampf um die Plätze: Vor dem Geländelauf trennten lediglich 15 Punkte Kärnten II von der viertklassierten Steiermark. Dazwischen lauerten die Burgenländer auf ihre Chance.

Kärntner als auch Burgenländer wußten über die Laufstärke der Steirer ganz genau bescheid und faßten daher den dritten Gesamtrang ins Auge. Der minimale Unterschied von 10,8 Punkten ließ beiden Mannschaften praktisch keinen Spielraum zum taktieren. „Voll angreifen, anders geht´s nicht“ so die hochmotivierten Kontrahenten.. Im direkten Duell setzte sich Kärnten II schließlich klar durch.

Mit „Gas geben bis blaue Punkterl vor den Augen kommen und dann das Tempo halten“ liefen die Steirer, wie erwartet, auf Rang zwei der Gesamtwertung. Dennoch hängende Köpfe bei den Silbermedaillengewinnern: „Wir sind weit unter unseren Erwartungen geblieben und haben beim Handgranatenwerfen alle Titelchancen verspielt“.

Steirerman are very good

Nicht weniger spannend die Entscheidungen in der Einzelwertung. Dafür sorgte der abschließende 4000 Meter Geländelauf, ausgetragen nach der Gunderson-Methode. Martin Krempl ging als überlegen Führender in die letzte Entscheidung. Seine Taktik war klar: Nicht überholen lassen, den Sieg heimlaufen. Mit der fünftbesten Laufzeit holte er letztendlich den Gesamtsieg in die Steiermark.

Heißer hingegen das Duell um Rang zwei: Der Niederösterreicher Hannes Steiner startete rund acht Sekunden vor dem Steirer Andreas Völsner. Bereits nach wenigen Metern klebte der Steirer an Steiners Fersen. An ein Abschütteln war nicht mehr zu denken. Der Paarlauf endete in einem fulminanten Zielsprint: Etwa 500 Meter vor der Ziellinie verschärfte der Niederösterreicher das Tempo und sicherte sich 2,5 Sekunden vor Völsner den zweiten Gesamtrang. „Ich wollte ihn um keinen Preis vorbeilassen“ so Hannes Steiner überglücklich.

„Wir wußten um unsere Chancen, aber der Traum ist wahr geworden“ erzählen die beiden sympathischen Steirer Martin Krempl und Andreas Völsner. Das Erfolgsduo schwört neben Naturdopingprodukten, wie Kernöl und Schilcher, vor allem auf „hartes, konsequentes Training“.

Heeresmeister gehen in die Luft

Neben den hart erkämpften Medaillen und Pokalen erhielten die Siegreichen einen Überraschungspreis. Und da dürfen die frisch gebackenen Heeresmeister nicht nur Sprichwörtlich „in die Luft“ gehen: Bei einem Tandemfallschirmabsprung aus 4000 Meter Höhe können sie die Wiener Neustadt einmal von oben unter die Lupe nehmen.

Auch wenn einige ohne Lorbeerkranz ausgingen, Sieger ist jeder, der die Herausforderung „militärischer Fünfkampf“ annahm und möglicherweise sogar neue persönliche Bestleistungen markierte. Einen besonderen Stellenwert verkörpern die erbrachten Resultate in den Seniorenklassen. Die „Fünfkampf-Oldies“ untermauerten eindrucksvoll das sie keineswegs zum „Alten Eisen“ gehören, sondern nach wie vor in der Lage sind mit den „Jungen“ zu konkurrieren.

Die Ergebnisse im Überblick:

Allgemeine Klassen:

Altersklasse 20: Wachtmeister Martin Krempl, Steiermark (5061,0 Punkte), Leutnant Hannes Steiner, Niederösterreich (4929,1 Punkte), Rekrut Andreas Völsner, Steiermark (4907,9 Punkte)

Altersklasse 30: Stabswachtmeister Thomas Wagner, Wien (4830,0 Punkte), Oberstabswachtmeister Thomas Schlager, Burgenland (4702,3 Punkte), Stabswachtmeister Hanspeter Zauhar, Steiermark (4321,5 Punkte)

Altersklasse 35: Oberstabswachtmeister Alfred Gradischnig, NÖ (4588,1 Punkte), Hauptmann Julius Schlapschy, Niederösterreich (4420,7 Punkte)

Seniorenklassen:

Altersklasse 40: Vizeleutnant Anton Leitner, Tirol (4846,6 Punkte), Vizeleutnant Klaus Freilinger, Oberösterreich (4801,1 Punkte), Vizeleutnant Josef Pendl, Steiermark (4551,3 Punkte)

Altersklasse 45: Vizeleutnant Werner Graf, Steiermark (4670,6 Punkte), Vizeleutnant Helmut Inzko, Salzburg (4324,5 Punkte), Oberstleutnant Stefan Drage, Wien (4308,6 Punkte)

Altersklasse 55: Vizeleutnant Paul Pinezits, Wien (3696,3 Punkte)

Mannschaftsfünfkampf:

Kärnten I (5496,3 Punkte): Hauptmann Markus Aschbacher, Offizierstellvertreter Günter Sattlegger, Stabswachtmeister Markus Gassmayer, Oberwachtmeister Thomas Huber

Steiermark (5395,7 Punkte): Hauptmann Norbert Hödl, Stabswachtmeister Klaus-Jürgen Hofer, Stabswachtmeister Klaus Friedrich, Vizeleutnant Harald Bauer

Kärnten II (5222,2 Punkte): Major Armin Grieszer, Leutnant Philipp Egele, Vizeleutnant Günter Kalser, Offizierstellvertreter Heinz Mataln

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Niederösterreich

Noch immer ein sichers Auge: Paul Pinezits, der älteste Starter.

Noch immer ein sichers Auge: Paul Pinezits, der älteste Starter.

Sieht recht einfach aus.

Sieht recht einfach aus.

"Geschafft!"

"Geschafft!"

Beim Weitwurf entscheiden Zentimeter.

Beim Weitwurf entscheiden Zentimeter.

Die Siegreichen: Hannes Steiner, Martin Krempl, Andreas Völsner.

Die Siegreichen: Hannes Steiner, Martin Krempl, Andreas Völsner.

Eis, die richtige Medizin für kleine Blessuren.

Eis, die richtige Medizin für kleine Blessuren.

Fair Play bei allen Bewerben.

Fair Play bei allen Bewerben.

Verdiente Lorbeeren.

Verdiente Lorbeeren.

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