Denkmal für Robert Bernardis
Enns, 11. Oktober 2004 - In der Ennser Towarek-Kaserne wurde heute ein Denkmal für Oberstleutnant Robert Bernardis enthüllt. Das nationalsozialistische Regime hatte den österreichischen Widerstandskämpfer für seine Beteiligung am Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 hingerichtet.
An dem Festakt auf dem Gelände der Heeresunteroffiziersakademie nahmen neben Bernardis' Witwe Hermine auch Verteidigungsminister Günther Platter, Bundespräsident Heinz Fischer, Nationalratspräsident Andreas Khol und Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer teil.
"Mit Robert Bernardis werde nicht nur eine Einzelperson, sondern darüber hinausgehend der Widerstand gegen das nationalsozialistische System offiziell geehrt", betonte Bundespräsident Fischer. Die Ehrung komme "spät, aber nicht zu spät". Er sei stolz, dass sich die Republik in so eindeutiger Weise zu Bernardis bekenne.
Mit der Enthüllung des Denkmals solle Hermine Bernardis das Gefühl haben, "dass wir etwas gut machen wollen", ergänzte Verteidigungsminister Platter. "Wir wollen Oberstleutnant Bernardis heute ein Ersatzgrab geben, an dem wir ihn besuchen können. Ein Zeichen der Ohnmacht, aber gleichzeitig eine Hinwendung."
Das Denkmal zeigt als Grundkomponente einen quaderförmigen, rund zweieinhalb Meter hohen Granitstein. In der Inschrift heißt es: "Mit Bernardis ehren wir den Widerstand gegen den verbrecherischen Nationalsozialismus." Die Gedenkstätte verweigert in ihrer formalen Gestaltung eine einfache Antwort auf die damaligen Ereignisse. Sie verlangt vom Betrachter vielmehr, dass er sich und anderen vermehrt Fragen stellt.
Die Stadt Enns ist mit Robert Bernardis eng verbunden. 1932 musterte er dort als Offizier des Bundesheeres aus.
Weiterführende Information
Fotos zu diesem Artikel
Hermine Bernardis mit den Vertretern des offizellen Österreich.
Bundespräsident Fischer und Verteidigungsminister Platter ehren den Widerstandskämpfer.