Buchpräsentation: "B-Gendarmerie, Waffenlager und Nachrichtendienste"
Wien, 19. April 2005 - Vor zahlreichen Ehrengästen fand heute im Parlament die Präsentation des Buches "B-Gendarmerie, Waffenlager und Nachrichtendienste - Der militärische Weg zum Staatsvertrag" von Hofrat Dr. Erwin A. Schmidl, Dr. Felix Schneider und Dr. Walter Blasi statt. Nationalratspräsident Dr. Andreas Kohl wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, dass der Band eine wirklich interessante und bis jetzt nicht beleuchtete Epoche der österreichischen Geschichte behandle und alles andere als "trocken" sei.
Im Anschluss stellte Nationalratsabgeordneter Walter Tancsits die "Väter" des Buches näher vor: "Die drei Herausgeber versuchen aufzuzeigen, wie Geschichte wirklich war und bieten auch Interventionen für die Leser. Der Band zeigt auch, wie interessant und spannend Geschichte sein kann." Im Anschluss stellten Schmidl, Schneider und Blasi ihr Werk näher vor und schilderten ihre persönlichen Zugänge zu dem Band.
Erwin A. Schmidl dankte zunächst seinen beiden Mitherausgebern, allen Autoren und dem Verlag. Er betonte, dass der Band ein Teilprojekt des Gesamtvorhabens des "Jubiläumsjahr 2005 – 50 Jahre Bundesheer" sei. Nach "Österreich im frühen Kalten Krieg 1945-1958" und "Die Ungarnkrise 1956 und Österreich" sei nun der dritte Band dieser Reihe fertig.
Das Problem der österreichischen Zeitgeschichtsforschung ist aus Sicht Schmidls, dass sie sich jahrelang vor allem auf die 30er und 40er Jahre konzentriert habe, aber die Zeit ab 1945 nur stiefmütterlich behandelt worden sei. "Die B-Gendarmerie ist die Grundlage für das was nachher kam. Sie war die Voraussetzung für die Bildung des Bundesheers und die Gewährung des Staatsvertrages", so Schmidl.
Als einen Lichtblick aus sicherheitspolitischer Sicht bezeichnete Felix Schneider die Jahre 1945 bis 1955. "Die B-Gendarmerie wurde ins Leben gerufen, um den inneren Frieden zu gewährleisten und um das zu verhindern, was damals in anderen europäischen Ländern wie Tschechien oder Ungarn nach Abzug der Alliierten passierte", erklärte Schneider den Anwesenden.
Der Hauptteil des neuen Bandes stammt von Walter Blasi, der über die Entwicklung der B-Gendarmerie schrieb und meint "Geschichte ist deshalb so wichtig, weil sie erklärt und aufklärt". Blasi unterstrich in seiner Rede vor allem die Wichtigkeit der Archive: "Archive sind das Gedächtnis Österreichs, man sollte sie deshalb besonders pflegen und in sie investieren."
Beim anschließenden Empfang wurde rege über das Werk diskutiert. Zahlreiche Gäste sicherten sich ein Exemplar des neuen Bandes - handsigniert von den Herausgebern.