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Militärwallfahrt: Tausende Soldaten trafen sich in Lourdes

Frankreich, 01. Juni 2005  - Einmal im Jahr wird die französische Stadt Lourdes zum wahrscheinlich sichersten Ort der Welt. Denn zur traditionellen Soldatenwallfahrt treffen sich dort zehntausende gläubige Soldaten aus aller Welt. Nur ihre Waffen, die bleiben zuhause, denn in Lourdes wird gefeiert, verbrüdert und von den Erfahrungen beim Militär erzählt.

Auch 600 österreichische Soldaten machten sich Ende Mai auf den weiten Weg in den Südwesten Frankreich. Dort, am Fuße der Pyrenäen, warteten bereits 20.000 Kameraden aus über 20 Nationen. Begleitet von Militärbischof Christian Werner begegnen die Österreicher amerikanischen und afrikanischen Soldaten, Asiaten und vielen Europäern. Man lernt sich kennen, trinkt zusammen ein Bier oder trifft sich im "Zelt der Begegnung", das die Kollegen der deutschen Bundeswehr errichtet haben.

Eröffnung

Erster Höhepunkt ist die Eröffnungsfeier am Freitag. In den frühen Abendstunden versammeln sich alle Delegationen auf der Esplanade, dem großen Platz vor der Kathedrale. Alle Nationen werden mit Applaus begrüßt, die mitgereisten Musikkapellen spielen auf. Auch die Militärmusik Tirol ist mit von der Partie und wird bejubelt. "Zum ersten Mal war hier ersichtlich, welchen Umfang die Pilgergemeinde tatsächlich hatte", erzählt Gefreiter Martin Schiffczyk von der 3. Gardekompanie aus Wien. Seine Kompanie trat die Reise nach Frankreich geschlossen an, geleitet von ihrem Kommandanten, Hauptmann Hannes Zarfl.

Auch von den Ereignissen am Samstag zeigt sich der junge Gardist beeindruckt: "Wenn man sieht, wie viel diese Wallfahrt den Beteiligten bedeutet, gibt einem das schon zu denken." Die Highlights: Eine Krankensegnung, an der auch Bischof Werner teilnimmt und die abendliche Lichterprozession. Schiffczyk schildert: "Als es dunkel wurde, setzte sich die Prozession in Bewegung. Ganz vorne ein riesiges Kreuz, getragen von den Spaniern. Gefolgt von einer Madonna und den unzähligen Pilgern. Als dann alle Kerzen ihre Leuchtkraft entfalteten, kam die andächtige und besinnliche Stimmung vollends zur Geltung."

Souvenirs

Abseits der offiziellen Veranstaltungen bleibt den Soldaten Zeit, sich gegenseitig kennen zu lernen. Die jungen Frauen und Männer, aber auch alte Veteranen und Kriegsversehrte erzählen von ihren Erlebnissen und vom Alltag in ihren Armeen. Bereits zur Tradition geworden ist der Austausch von Abzeichen und Uniformteilen. Die Österreicher treten die Heimreise mit unzähligen Souvenirs im Gepäck an. Und diese kommt schnell näher, denn die Tage vergehen wie im Flug. Montagmorgen sitzen die Gardesoldaten schon wieder im Zug nach Wien, andere machen es sich im Bus oder im Flugzeug gemütlich.

Was den Bundesheersoldaten bleibt sind interessante Erlebnisse und Begegnungen. Und manche sind sich - so wie Martin Schiffczyk - sicher: "Ich möchte, wenn es möglich ist, der Pilgerfahrt auch 2006 beiwohnen. Und ich wünsche allen, die daran teilnehmen, die gleichen positiven Erlebnisse, dich ich hatte."

Seit 1858 die 14-jährige Bernadette Soubirous von mehreren Marienerscheinungen berichtete, entwickelte sich Lourdes zum weltweit meistbesuchten katholischen Wallfahrtsort. Die jährliche Soldatenwallfahrt nimmt unter den hunderten Pilgerreisen eine Sonderstellung ein. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Lourdes zu einem Ort der Versöhnung. Seither begegnen sich dort Jahr für Jahr tausende Soldaten aus vielen Nationen und üben friedlich ihren gemeinsamen Glauben aus. Die österreichische katholische Militärseelsorge nimmt seit 1976 an diesem Ereignis teil.

Buntes Treiben: In der Pilgerstadt Lourdes sind alle Arten von Uniformen zu sehen.

Buntes Treiben: In der Pilgerstadt Lourdes sind alle Arten von Uniformen zu sehen.

Die Lichterprozession beginnt.

Die Lichterprozession beginnt.

Später, nach Einbruch der Dunkelheit, sorgen tausende Kerzen und Fackeln für stimmungsvolle Bilder.

Später, nach Einbruch der Dunkelheit, sorgen tausende Kerzen und Fackeln für stimmungsvolle Bilder.

Die Gardisten Martin Schiffczyk (li.) und Sebastian Holzfeind waren in Lourdes dabei.

Die Gardisten Martin Schiffczyk (li.) und Sebastian Holzfeind waren in Lourdes dabei.

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