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Feierliche Ausmusterung von Unteroffizierslehrgängen

Wien, 15. Juni 1998  - Am Mittwoch, dem 17. Juni 1998, werden an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns der 6. Unteroffizierslehrgang und der 26. Stabsunteroffizierslehrgang feierlich ausgemustert. Der Festakt findet in Anwesenheit von Verteidigungsminister Dr. Werner Fasslabend statt. Bereits am 16. Juni 1998, ab 2000 Uhr, verabschieden sich die Lehrgangsteilnehmer von der Stadt Enns und deren Bevölkerung mit dem großen österreichischen Zapfenstreich, dargeboten von der Militärmusik Oberösterreich.

Der Lehrgangserste des 6. Unteroffizierskurses ist ein 24-jähriger Unteroffiziersanwärter von der Ausbildungskompanie des Militärkommandos Tirol in Landeck. Ein 26-jähriger Stabswachtmeister von der Jagdpanzerkompanie des Aufklärungsregiments 2 in Salzburg wurde Kursbester des 26. Stabsunteroffizierskurses.

Der Unteroffizierslehrgang, die Grundausbildung zum Unteroffizier, dauert insgesamt ein Jahr und befähigt die Absolventen zur Durchführung von Aufgaben auf der Ebene eines Gruppenkommandanten. Neben einer speziellen Ausbildung für eine Waffengattung (Infanterie, Artillerie, etc.) werden die Kursteilnehmer an der Heeresunteroffiziersakademie besonders auf ihre zukünftigen Aufgaben als Ausbilder und Vorgesetzter vorbereitet. Ein Schwergewicht der Ausbildung liegt dabei in den Bereichen Ausbildungsmethodik und Menschenführung.

Seit 1995 werden die einzelnen Ausbildungsjahrgänge an der Heeresunteroffiziersakademie nach Persönlichkeiten der österreichischen Militärgeschichte benannt. Der 6. Unteroffizierslehrgang hat Vormeister Mathias Weinhardt, einen Artillerieunteroffizier, der sich in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 durch besondere Tapferkeit auszeichnete, zum Namenspatron. Mathias Weinhardt hatte bereits an der Schlacht bei Solferino im Jahr 1859 teilgenommen und war dort zum Vormeister, dem Geschützführer, befördert worden. In der Schlacht von Königgrätz gelang es ihm noch als letzten Überlebenden der Einheit, die später die "Batterie der Todten" genannt wurde, sein Geschütz vor dem Feind in Sicherheit zu bringen. Er wurde dafür mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet.

Der Stabsunteroffizierskurs ist ein weiterführender Ausbildungsgang für Unteroffiziere, die bereits eine mehrjährige Truppenpraxis aufweisen. Die Lehrinhalte vermitteln die Grundlagen zur Durchführung von Aufgaben im unteren Management. Jeder Absolvent dieses Kurses soll die Befähigung erlangen, 40 bis 60 Soldaten, gegliedert in vier bis sechs Gruppen auszubilden und einzusetzen. Die Ausbildungsthemen umfassen militärische Inhalte, Führungsverhalten, Kommunikationstechniken, Zeitmanagement und Didaktik, eine Fremdsprache sowie eine Einführung in allgemeine Rechtsgrundlagen und elektronische Datenverarbeitung.

An der Heeresunteroffiziersakademie in Enns erfolgt die Ausbildung der Unteroffiziere für das gesamte Bundesheer. Um den ständig zunehmenden Herausforderungen in der Menschenführung, aber auch im technischen Bereich Rechnung zu tragen, sind die Limits bewußt so hoch angelegt. Den 6. Unteroffizierslehrgang begannen 369 Unteroffiziersanwärter, von denen 219 Teilnehmer den physisch und psychisch fordernden sowie von den Lehrinhalten anspruchsvollen Lehrgang positiv abschließen konnten. Den 26. Stabsunteroffizierskurs, dessen Teilnehmer diese strenge Auswahl bereits hinter sich haben, absolvierten 157 von ursprünglich 182 zum Lehrgang angetretenen Unteroffiziere erfolgreich. Die Heeresunteroffiziersakademie ist bestrebt, die Ausbildung grundsätzlich selektiv zu gestalten.

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