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Österreichisches Bosnien Kontingent wird verkleinert

Wien, 20. Jänner 2000  - Das Bosnien Kontingent des österreichischen Bundesheeres wird ab Mitte Februar 2000 von derzeit ca. 180 auf 54 Mann reduziert. Der bisherige Stationierungsort Visoko wird aufgegeben und ein neues Lager in der Ortschaft Rajlovac bei Sarajewo eingerichtet. Das verkleinerte österreichische Transportkontingent wird dort künftig mit einem Transportverband der deutschen Bundeswehr zusammenarbeiten. Für den Lagerabbau in Visoko und den Neuaufbau eines kleineren Lagers in Rajlovac wird mit 23. Jänner 2000 auf Dauer von ca. 4 Wochen ein Pionierzug aus Österreich entsandt. Die Verkleinerung und Verlegung der Bosnien-Kontingents des Bundesheeres ist auf eine Reorganisation und Reduzierung der gesamten Friedenstruppe (SFOR) in diesem ehemaligen Konfliktgebiet zurückzuführen.

An der Pioniertruppenschule in Klosterneuburg ist in den letzten Tagen ein Pionierzug in der Stärke von 24 Mann für die Abbauarbeiten des Lagers in Visoko bzw. für den Aufbau eines Lagers in Rajlovac zusammengestellt und einsatzraumspezifisch ausgebildet worden. Mit Abschluß der Pionierarbeiten für den Bezug des neuen Lagers der Österreicher in Rajlovac in der 3. Februarwoche 2000 werden die Pioniere wieder nach Österreich rückverlegt. Gleichzeitig erfolgt die Reduzierung des österreichischen Bosnien Kontingents auf 54 Mann und nach Übergabe der rückgebauten Lagerinfrastruktur in Visoko an andere Bedarfsträger die Rückverlegung der überzähligen Teile des Transportkontingentes nach Österreich. Rajlovac, der neue Stationierungsort des verkleinerten AUSLOG/SFOR, liegt ca. 5 km außerhalb von Sarajewo und stellt den Hauptstützpunkt der Bundeswehrkräfte in Bosnien dar. Der verbleibende österreichische Transportzug, der mit Kipper LKW ausgestattet ist, wird in einen Transportverband der Bundeswehr integriert bzw. mit diesem zusammenarbeiten und bis auf weiteres in Bosnien verbleiben. Im Hauptquartier von SFOR in Sarajewo wird auch österreichisches Stabspersonal weiterhin vertreten sein.

Die Friedenstruppe für Bosnien ist im Dezember 1995 mit der Bezeichnung "Implementation Force (IFOR)" aufgestellt und ihre Führung von der NATO übernommen worden. Österreich und weitere 16 Staaten, die nicht der NATO angehörten, haben sich seinerzeit daran beteiligt. AUSLOG/IFOR, das österreichische Transportkontingent hat mit Februar 1996 in den Einsatzraum verlegt. In der Anfangsphase war das Kontingent ca. 300 Mann stark und ist im Zuge einer Reduzierung der gesamten Friedenstruppe, die damals auf "Stabilisation Force (SFOR)" umbenannt wurde, auf etwa 230 Mann und in weiterer Folge auf ca. 180 Mann verkleinert worden. Die seinerzeitigen und auch die nunmehrige Reduzierungen von Personal und Fahrzeugen ist darauf zurückzuführen, daß die Transportaufträge, die in der Aufbauphase der Friedenstruppe höchste Priorität hatten, nunmehr deutlich zurückgegangen sind.

Derzeit sind knapp über 1.300 Soldaten des Bundesheeres im internationalen Einsatz. Das größte Kontingent mit ca. 480 Soldaten ist im Kosovo stationiert, 370 Mann auf den syrischen Golan-Höhen, knapp 240 auf Zypern und derzeit noch ca. 180 in Bosnien. Darüber hinaus werden ein knappes Dutzend Beobachtermissionen weltweit beschickt. Seit 1960 waren insgesamt mehr als 40.000 österreichische Soldaten im Auslandseinsatz

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