Grünes Licht für M60-Verkauf an Ägypten
Wien, 14. Juni 2002 - Der bereits seit längerem geplante Verkauf von 160 M60-Kampfpanzern aus Beständen des österreichischen Bundesheeres an Ägypten ist nunmehr von den USA genehmigt worden. Die offizielle Mitteilung der US-Regierung traf heute in Wien ein. Die Panzerfahrzeuge in der Version A3 werden den Ägyptern als Komplettpaket, also mit Munitions- und Ersatzteilstock, für rund 31 Millionen Euro übergeben. Das entspricht etwa dem Basispreis jener 3 Transportflugzeuge, die das Bundesheer im letzten Monat von Großbritannien erworben hat.
Ägypten bekundete bereits im Rahmen von Herbert Scheibners Staatsbesuch in Kairo im August 2001 Interesse an den österreichischen M60-Beständen. Die ägyptische Armee verfügt über mehr als 1000 Panzer dieser Type und kann diese Fahrzeuge gut gebrauchen, nachdem die amerikanischen Erzeuger die Produktion und Versorgung des M60 eingestellt haben. Der Weiterverkauf der gebrauchten US-Gefechtsfahrzeuge hing noch von der Zustimmung des amerikanischen Kongresses ab. Die US-Gesetze sehen nämlich für amerikanische Rüstungsgüter eine Ausfuhr- und Weiterverkaufsgenehmigung vor jedem Geschäftsabschluss mit Drittländern vor.
Österreich erwarb von den USA Anfang der 60er Jahre rund 120 M60 in der Version A1. Das Bundesheer führte diese damals hochmodernen Kampfpanzer ab 1964 ein und rüstete 2 Bataillone mit den neuen Gefechtsfahrzeugen aus. Eine weitere Tranche von 50 amerikanischen M60 in der modifizierten Version A3 US lief der österreichischen Panzertruppe Anfang der 80er Jahre zu. Mitte der 80er Jahre veranlassten die Heeresplaner eine Generalüberholung der bereits in die Jahre gekommenen M60 A1. Das österreichische Konsortium Steyr-Noricum erhielt den Auftrag und brachte die M60 A1 auf Standard A3. Die US-Army zeichnete für die Modifizierung des Motors verantwortlich. Mit dem Zulauf der Leopard-Kampfpanzer erfolgte 1997 die sukzessive Ausmusterung der insgesamt 170 M60-Panzer des Bundesheeres.
Fotos zu diesem Artikel
Mehr als 30 Jahre im Dienste der Republik. Im Bild ein M60 A3 in Bereitschaftsstellung.
170 M60 A3, ab 1998 in Markgrafneusiedl und Wels eingemottet.