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Erster Traditionstag des Österreichischen Bundesheeres

Wien, 09. September 2002  - Ein Bericht von Oberstleutnant Walter Ebenberger

Rund 1800 ehemalige Soldaten besuchten das Jubiläum "50 Jahre B-Gendarmerie" in Salzburg. Verteidigungsminister Herbert Scheibner verlieh auch Hochwassermedaillen an 150 Soldaten.

Die Schwarzenbergkaserne in Wals bei Salzburg war am letzten Freitag, dem 6. September, Schauplatz des ersten Traditionstages des Österreichischen Bundesheeres. Mit diesem Traditionstag setzte Verteidigungsminister Herbert Scheibner "ein Signal hin zum Bundesheer der Zweiten Republik, das es geschafft hat, ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft zu werden". Anlässlich dieses Festtages veranstaltete das Heer auch das Jubiläum "50 Jahre B-Gendarmerie". Rund 1800 ehemalige B-Gendarmen waren nach Salzburg angereist. Außerdem verlieh Herbert Scheibner beim Festakt Hochwasser-Einsatzmedaillien an eine Abordnung von 150 Soldaten; stellvertretend für alle 12.000 Soldaten, die kürzlich in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Tirol im Einsatz waren.

Bereits ab 10 Uhr informierten Soldaten die geladenen Gäste bei einer Leistungsschau. Am frühen Nachmittag spielte die Militärmusik ein Platzkonzert im Festzelt. Die Gäste waren in dutzenden Heeres-Bussen und Privat-PKWs angereist. Viele von ihnen waren in Begleitung ihrer Angehörigen gekommen. Nach einer "Standesevidenz" gings ab ins große Festzelt, wo es bereits für viele ein erstes Wiedersehen mit ehemaligen Kameraden gab.

Rund 250 Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik, vom konsularischen Korps, von Militär und Behörden waren zum anschließenden Festakt am Paradeplatz erschienen. Neben Verteidigungsminister Scheibner nahmen teil: Generaltruppeninspektor Horst Pleiner, der designierte Generalstabschef Divisionär Roland Ertl, Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Eisl, der Präsident des Bundesrates und Bürgermeister von Wals, Ludwig Bieringer, der erste und zweite Präsident des Salzburger Landtages LSI Ing.Georg Griessner und Johann Holztrattner, Landesrat Walter Blachfellner sowie als höchster Vertreter der B-Gendarmen, General in Ruhe Karl Majcen.

In seiner Ansprache bezeichnete der Verteidigungsminister die Tradition als "Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit". Damals - in der B-Gendarmerie, sei das Bewußtsein für Werte geschaffen worden, so Scheibner. Der Minister ging auch auf die Leistungen der Soldaten ein, die im Hochwassereinsatz waren. "Unsere Soldaten haben 100fach Leben gerettet sowie Schutz und Hoffnung geboten. Sie haben dadurch trotz aller Zerstörungen einen Beitrag zur Gründung neuer Existenzen geleistet", so der Minister an die Soldaten, die aus allen Bundesländern zur Medaillenverleihung nach Salzburg gekommen waren.

Auch der Kommandant der II.Korps, Divisionär Hubertus Trauttenberg, hob die Leistungen der Kameraden der B-Gendarmerie hervor: "Ohne ihr Wissen, ihre teilweise militärische Erfahrung aus dem Krieg wäre die Aufstellung des Heeres im Jahre 1955 nicht so reibungslos über die politische und militärische Bühne gegangen. "Sie haben", so der Korpskommandant in seiner Begrüßungsrede, "damals ab 1952 zweifellos die ersten wichtigen Schritte gesetzt, um das Bundesheer nach Abschluss des Staatsvertrages rasch zum Laufen zu bringen". Tradition und Fortschritt, aber ebenso Erfahrung und Tatendrang, Pflichtbewußtsein und Leistungsbereitschaft seien Grundwerte, so der Kommandant des II.Korps weiter, "die sie meine Herren der B-Gendarmerie, vorbildhaft und mustergültig gelebt haben".

General i.R.Karl Majcen als Festredner der B-Gendarmen würdigte mit sehr persönlichen Worten die Leistungen seiner Kameraden und dankte dem II.Korps und allen, die am Zustandekommen der Veranstaltung und Ausstellung beteiligt waren. Auch eine Festbroschüre wurde für den Jubiläumstag gedruckt, in der in zahlreichen Texten und Photos die Zeit der B-Gendarmerie dokumentiert wird.

Nach dem Festakt eröffnete Verteidigungsminister Herbert Scheibner im Offizierskasino der Schwarzenbergkaserne in Anwesenheit der Ehrengäste die Ausstellung "50 Jahre B-Gendarmerie". Dutzende Exponate von Privatbesitzern sowie Originaldokumente, Uniformen, Waffen und Panzerfahrzeuge aus dieser Zeit geben einen guten Eindruck über die Geschichte der B-Gendarmerie.

Vor 50 Jahren, am 1.August 1952, war der offizielle Gründungstag der B-Gendarmerie. Mit diesem Tag wurden die Verbände unter der Bezeichnung "Gendarmerieschulen" aufgestellt. Die in Bataillone und Kompanien gegliederte B-Gendarmerie rekrutierte sich aus ehemaligen Heeresangehörigen und aktiven Gendarmeriebediensteten sowie jungen Hilfsgendarmen. Die Schaffung dieser Exekutivtruppe war für die westlichen Aliierten eine der Voraussetzungen, dem Staatsvertrag und somit der Wiedererlangung der Souveränität Österreichs zuzustimmen. Die B-Gendarmerie bildete auch das Fundament für die spätere Aufstellung des Bundesheeres nach Abschluß des Staatsvertrages.

Diese Sonderausstellung in der Schwarzenbergkaserne läuft bis 5.Oktober. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag 9-12 und 14-18 Uhr sowie Samstag 9-14 Uhr. Die Ausstellung ist für jedermann zugänglich. Anmeldungen für Gruppen unter der Nummer 0662/8965-Kl.20521. Der Eintritt ist frei! Nach dem Besuch der Ausstellung, durch die Dr.Kurt Mitterer und Dr.Walter Blasi die Ehrengäste führten, wurde der Traditionstag und das B-Gendarmerietreffen mit einem gemütlichen Beisammensein im Festzelt beendet. "Alleine die Anzahl von über 1800 Offizieren und Unteroffizieren, die angereist sind, so Divisionär Trauttenberg in seiner Rede, hat bewiesen, welche Bindung die Männer dieser Organisation, die für Aufbau und Entwicklung des heutigen Bundesheeres von so großer Bedeutung waren, noch heute untereinander besitzen"

Abschreiten der Front.

Abschreiten der Front.

Insgesamt reisten 1800 ehemalige B-Gendarmen nach Salzburg an.

Insgesamt reisten 1800 ehemalige B-Gendarmen nach Salzburg an.

Die Ausstellung der B-Gendarmerie im Offizierkasino.

Die Ausstellung der B-Gendarmerie im Offizierkasino.

Auszeichnung von Soldaten, die im Hochwassereinsatz waren.

Auszeichnung von Soldaten, die im Hochwassereinsatz waren.

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