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Übung "Waldviertel 2001" - Auch in unseren Breitengraden gibt es "Flamingos"

Grafenschlag, 15. Februar 2001  - Ein Bericht von Oberstleutnant Karl Kihszl

Flamingos sind normalerweise rosafarbene, elegante Vögel mit langen Hälsen, welche gewöhnlich nur in tropischen Breiten anzutreffen sind. Neuerdings kann man Flamingos auch mitten im Winter im schönen Waldviertel bewundern. Denn das Österreichische Bundesheer hat sich eine stattliche Anzahl zugelegt. Aber nicht von den Tieren ist hier die Rede, sondern vom modernen Zielzuweisungsradar mit dem Namen "Flamingo".

Dieses Radarsystem wird natürlich auch im Rahmen der Gefechtsübung "Waldviertel 2001" der Theresianischen Militärakademie eingesetzt. Zum Aufgabenbereich des Systems zählt die Luftraumüberwachung, die Freund/ Feindkennung, die Zielzuweisung und die Koordinierung des Feuerkampfes der Fliegerabwehrwaffen. Von der Fliegerabwehrschule aus Langenlebarn kommend, haben das Zielzuweisungsradar "Flamingo", die zwei Feuereinheiten 3,5cm Fliegerabwehrkanonen und der Fliegerabwehrlenkwaffenzug "Mistral" die Übungsaufgaben, das im Verfügungsraum untergezogene Panzergrenadierbataillon beim Heraustreten aus diesem und beim Einsatz in den Riegelstellungen vor feindlichen Luftangriffen zu schützen. Die Fliegerabwehrkomponente nimmt mit rund 130 Soldaten an dieser Übung teil, wobei 10 Fähnriche der Militärakademie in Kommandantenfunktionen eingesetzt und geschult werden.

Das System "Flamingo" steht seit 1999 beim Bundesheer in Verwendung und ist ein französisch-dänisches Erzeugnis. Das Gesamtgewicht beläuft sich auf 26 Tonnen, die Reichweite des Radars beträgt 80km. Das bedeutet für das bei Grafenschlag eingesetzte Radar eine Radarsicht bis Retz, Stockerau und Linz. Für den Dauerschichtbetrieb des Systems werden 10 Mann zur Bedienung benötigt. Eine Besonderheit des Systems ist, daß es "online" mit den Feuereinheiten verbunden ist und so ein rascher Datenaustausch erfolgen kann. Das System bekommt ständig aktuelle Daten über Feuerbereitschaft und Munitionsbestand der Feuereinheiten. Gefechtsmeldungen von den Flugabwehreinheiten runden das aktuelle Fluglagebild ab, welches über Funk an die zu schützenden Einheiten und Verbände weitergegeben wird, damit diese bei drohender Gefahr aus der Luft unverzüglich die passive Fliegerabwehr durchführen können.

Das System besitzt 61 Frequenzen, welche sekündlich gewechselt werden können. Im Vergleich dazu hatte das alte Radar nur 5 Frequenzbereiche und eine somit höhere Störungsanfälligkeit durch feindliche elektronische Kampfführung. Ein eventueller Stellungswechsel kann innerhalb von nur 15 Minuten erfolgen. Eine Zusammenarbeit mit zivilen Luftraumüberwachungskomponenten ist ebenfalls möglich. Selbstverständlich sind die Fliegerabwehrtruppen mit diesem hochmodernen Hightech-Gerät äußerst zufrieden.

 Zielzuweisungsradar "Flamingo".

Zielzuweisungsradar "Flamingo".

Am mobilern Bedienpult der Anlage.

Am mobilern Bedienpult der Anlage.

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