Verteidigungsminister Platter besucht das Baltikum
Tallinn/Vilnius, 01. September 2005 - Zwei Tage lang bereiste Günther Platter seine Amtskollegen in Estland und Litauen. Am Mittwoch traf er Verteidigungsminister Jaak Joerüüt in Tallinn, um die Schwerpunkte der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft 2006 vorzustellen. Außerdem führte Platter Gespräche mit der Vorsitzenden des EU-Ausschusses im estnischen Parlament Kristiina Ojuland.
Die Esten zeigten sich höchst interessiert an den Vorbereitungen Österreichs zur Ratspräsidentschaft und unterstützen voll inhaltlich die geplanten Schwerpunkte. Weitere Themen der bilateralen Gespräche waren ein Erfahrungsaustausch und der Beitrag Estlands zu internationalen Friedensmissionen.
Balkan und Afghanistan
Platter betonte vor allem die Wichtigkeit der Einsätze am Balkan. Auf die Bundesheer-Soldaten in Afghanistan angesprochen, zitierte der Minister den Ex-NATO-Generalsekretär George Robertson: "Wenn wir nicht nach Afghanistan gehen, dann kommt Afghanistan zu uns".
Am Donnerstag wurde die österreichische Delegation in Vilnius empfangen. Dort, beim Treffen mit Litauens Verteidigungsminister Gediminas Kirkilas, kam unter anderem die Weiterentwicklung der europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik zur Sprache.
Ziviler und militärischer Katastrophenschutz
Daneben kündigte Platter an, dass Österreich plane, während seiner kommenden EU-Präsidentschaft eine "zivil-militärische Zelle" beim Militärstab der EU in Brüssel einzurichten. Dadurch sollen die heimischen Erfahrungen in der Koordination von Militär und zivilem Katastrophenschutz - etwa bei Hochwasserkatastrophen - auch auf europäischer Ebene zur Verfügung stehen.
Sowohl Estland als auch Litauen sind seit 2004 Mitglieder der Europäischen Union und der NATO.