Erstes Aufatmen in den Hochwassergebieten entlang der March
NÖ, 07. April 2006 - Erstmals spricht man seitens der Einsatzleitung von einer leichten Entspannung im Katastrophengebiet. Die Situation sei relativ stabil, heißt es. Die Pegel der Hochwasser führenden March sinken zwar nur langsam, dafür aber kontinuierlich. Von Entwarnung kann jedoch noch keine Rede sein. Nach wie vor sind Bundesheer, Feuerwehr und viele freiwillige Helfer mit Dammsicherungsarbeiten beschäftigt. Die Gefahr, dass die aufgeweichten Dämme brechen, besteht weiterhin, obwohl der Wasserdruck in den letzten Stunden deutlich abgenommen hat.
Wenig Schlaf und harte Arbeit
Die Strapazen der letzten Tage und Nächte sind den Hilfskräften in die Gesichter geschrieben. Obwohl müde und erschöpft, sind die Soldaten noch immer voll bei der Sache. "Sie haben das Gefühl, etwas Wichtiges zu leisten“, weiß Vizeleutnant Thomas Dobler, ein erfahrener Zugskommandant aus Allentsteig. Müde, aber zufrieden kehrt auch Rekrut Christof Steindl aus Heidershofen bei Amstetten von seinem Hilfseinsatz in Grub an der March zurück: "Wenn wir nicht geholfen hätten, wäre das Dorf weggeschwemmt worden“.
Tiere gerettet
Mit dem Rückgang des Wassers kommt langsam auch das wahre Ausmaß der Verwüstungen zum Vorschein. Bei der Flucht vor der Flut konnten viele Bewohner nur ihr eigenes Leben retten. Haustiere wie etwa Hasen oder Hühner mussten oftmals zurückgelassen werden. Pioniertaucher aus Melk drangen heute Nachmittag erstmals zu einigen überschwemmten Ställen vor und retteten mehrere Tiere.
Aufräumarbeiten
Parallel zu den Absicherungsmaßnahmen werden bereits schwere Pioniermaschinen wie Bagger oder Radlader in die Nähe der betroffenen Gebiete gebracht. Zudem stehen zahlreiche Transportfahrzeuge bereit. Von der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, einem Partner des Militärkommandos Niederösterreich, kommen mehrere Baumaschinen wie etwa Schreit- und Minibagger, Bobcats sowie verschiedene Containersysteme. Ist der Wasserspiegel entsprechend abgesunken, soll sofort mit den Aufräumungsarbeiten begonnen werden.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Niederösterreich