Bundesheerreform: Neue Miliz auch in der Steiermark
Graz, 22. Mai 2006 - Mit einem militärischen Festakt in der Gablenz-Kaserne wurde heute der Milizoffizier Oberstleutnant Bernd Schlögl zum Kommandanten des neu aufgestellten Jägerbataillons Steiermark ernannt. Wie schon vorige Woche in Oberösterreich ließ es sich Verteidigungsminister Günther Platter auch diesmal nicht nehmen, die Ernennung persönlich vorzunehmen. Auf diese Weise betont der Minister die unverändert große Bedeutung der Miliz als wesentlichen Bestandteil des Österreichischen Bundesheers.
Oberstleutnant Schlögl ist im zivilen Leben als Abteilungsleiter beim Zollamt in Graz für die Bekämpfung der Schwarzarbeit zuständig. Er ist verheiratet und Vater einer erwachsenen Tochter und eines 16-jährigen Sohnes. Im neuen Milizbataillon trägt er die Verantwortung für rund 750 Soldaten.
Militär und Bevölkerung
Platter gratulierte dem neuen Kommandanten und bezeichnete dessen bisherigen militärischen Werdegang als besonders gute Voraussetzung für seine neue Tätigkeit. Ebenso betonte der Minister den hohen Stellenwert des Bundesheers in der Gesellschaft. "Die Freiwilligkeit und die große Begeisterung zeichnen die Milizsoldaten aus. Sie sind ein unverzichtbares Bindeglied zwischen dem Militär und der Zivilbevölkerung und schaffen so eine enge Verbundenheit und Integration des Bundesheers in der Bevölkerung", so der Minister.
Die Änderung des sicherheitspolitischen Umfeldes und die verstärkte Integration in ein europäisches Sicherheits- und Verteidigungskonzept erforderte eine Neuausrichtung des Bundesheers. Die Bundesheerreformkommission hat beschlossen, die Gesamtstärke des Österreichischen Heeres auf rund 55.000 Soldaten zu reduzieren.
Spezialisierung
Einen wesentlichen Teil der Reform stellt auch die Reduzierung und Spezialisierung der bisherigen territorialen Milizbataillone dar, wodurch diese schlanker und effizienter werden. Für die Steiermark bedeutet dies, dass aus den beiden bisherigen Miliz-Jägerbataillonen - Jägerbataillon 37 und Jägerbataillon 38 - das neue Jägerbataillon Steiermark entsteht. Diesem ist das präsente Jägerbataillon 18 aus der Landwehrkaserne in St. Michael als Partnerverband zugewiesen, um in der Aus- und Fortbildung des Milizkaders zu unterstützen.
Die beiden Kampfunterstützungsbataillone der Steiermark - das Korpsartilleriebataillon 11 und das Korpsartilleriebataillon 12 - wurden im Zuge der Reform aufgelöst. Minister Platter bedankte sich bei den bisherigen Kommandanten der vier steirischen Milizverbände und entband sie von ihrer verantwortungsvollen Aufgabe zum Schutz und zum Wohle der österreichischen Bevölkerung.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark