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Die Entminungs-Spezialisten des Bundesheeres

Wien, 06. November 2006  - Ob im Kosovo, in Afghanistan, Syrien oder anderswo im Auslandseinsatz - Minen sind eine ständige Bedrohung für die österreichischen Soldaten. Um der Gefahr so professionell wie möglich zu begegnen, bildet das Bundesheer seine Entminungs-Spezialisten in der Kampfmittel- und Minen-Ausbildungsanlage in der Nähe der Schwarzenberg-Kaserne in Salzburg aus.

Aufbau des Trainingszentrums

Die Ausbildungsanlage ist in mehrere Übungsstationen unterteilt: Sie beginnt mit der sachgerechten Kennzeichnung von minengefährdeten Räumen und dem Aufspüren von Minen und führt weiter zu Fahrzeugen und Gebäuden, die mit Sprengfallen verseucht sind. Zum Schluss müssen die Soldaten sichere Gassen durch vermintes Gelände legen. Auch die richtige Versorgung von Verletzten wird hier geübt. Kernstück der Trainingsstätte ist ein Gebäude, das zu Übungszwecken mit Minenattrappen bestückt ist.

Gefahr in Kriegsregionen

"Weltweit sind derzeit ca. 120 Millionen Minen verlegt und pro Jahr werden insgesamt ca. 100.000 Minen geräumt", erklärt Oberstleutnant Schnöll vom Pionierbataillon 2. "Es wird hier nicht nur das Aufspüren und Vernichten von Minen geübt, sondern auch der sichere Umgang mit Sprengfallen. In einem Einsatzgebiet könnte z.B. jeder Kugelschreiber eine Sprengfalle sein", erinnert Schnöll an die Gefahren in Kriegsregionen.

150 Entminungs-Spezialisten im Bundesheer

Im Bundesheer stehen derzeit rund 150 EOD-Spezialisten ("Explosive Ordnance Disposal") für Ernstfälle bereit. Diesen Spezialisten steht neben ihrer Ausbildung eine länderübergreifende Datenbank zur Verfügung. Das Programm unterstützt die Kampfmittelbeseitiger in Zukunft bei ihrer schwierigen Arbeit - egal, wo auf der Welt sie sich befinden. Werden die EOD-Experten zu einem Einsatz gerufen, können sie an Ort und Stelle über tragbare Computer auf alle wichtigen Daten zugreifen. Ein integriertes Kartensystem ermöglicht es den Soldaten dann außerdem, die gefundenen Kampfmittel exakt zu lokalisieren und ihre Position rasch und effektiv weiterzumelden.

Jährlich 20.000 Menschen betroffen

Minen und Blindgänger töten oder verletzen jedes Jahr weltweit bis zu 20.000 Menschen. Sie hindern die Bevölkerung an der Arbeit im Freien und gefährden sie auf Wegen, in Häusern oder an Wasserstellen. Schon wenige nicht entfernte Kampfmittel können die Rückkehr tausender Flüchtlinge verhindern, wenn vorhandene Straßen unpassierbar sind.

Minen, Blindgänger und andere Kampfmittel gefährden Soldaten und Bevölkerung in Krisengebieten.

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Ein EOD-Team beim Training. Mit dem neuen Info-System können die Spezialisten schneller und sicherer arbeiten.

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Ein Kampfmittelbeseitiger mit schwerem Schutzanzug und Entminungsroboter.

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Ein Pionier legt einen sicheren Weg zu einem Verwundeten fest.

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