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Auf den Spuren der Kreuzritter

Wien/Niederösterreich, 04. Oktober 2007  - Im Rahmen des lebenskundlichen Unterrichts für Kaderpersonal wurde heuer das aktuelle Thema "Der Heilige Krieg – Missbrauch des Glaubens" behandelt. 29 Teilnehmer aus den Seelsorge-Bereichen Wien und Niederösterreich nahmen am 4. Oktober an der Fortbildung in der Birago-Kaserne in Melk teil.

Die Einführung in das Thema erfolgte durch Militärsenior Karl-Reinhart Tauner; nach einem Gottesdienst in der Erlöserkirche in Melk war dann ein Besuch der Kreuzritter-Ausstellung in der Schallaburg vorgesehen.

Historische Bezüge

Bereits auf der Fahrt nach Melk erläuterte Militärsenior Trauner die interessanten historischen Bezüge der beiden Ziele dieser Fahrt: Die Bedeutung der Schallaburg (Sitz der Familie der Losensteiner seit 1450 und wichtiges Zentrum des evangelischen Glaubens in Niederösterreich) und die Bedeutung von Loosdorf, wo Hans Wilhelm von Losenstein im Jahr 1574 die sogenannte "Hohe Schule" als Einrichtung zur Vorbereitung auf das Universitätsstudium begründete. Anderseits das Stift Melk - seit 1089 Vermittler von Glauben und Kultur, aber auch Vermittler von Bildung. Durch die "Melker Reform" anfang des 15. Jahrhunderts setzte das Stift für den Benediktinerorden neue Maßstäbe.

Vergleich der Glaubensvorstellungen

In der Birago-Kaserne begrüßte der Kommandant des Pionierbataillons 3, Oberst Kaufmann, die Teilnehmer und stellte ihnen seinen Verband vor. Interessant ist, dass die Birago-Kaserne seit ihrer Errichtung in den Jahren 1912/1913 immer Pioniere beherbergte – einschließlich der russischen Besatzungstruppe.

Der anschließende Vortrag von Militärsenior Trauner machte die Parallelen zwischen den Glaubensvorstellungen des heutigen islamischen Dschihad und den damaligen christlichen Glaubensvorstellungen, die für das Verständnis der Kreuzzüge wichtig sind, deutlich.

Kreuzritter – Pilger, Krieger, Abenteurer

Der Besuch der Ausstellung in der Schallaburg "Kreuzritter – Pilger, Krieger, Abenteurer" bot den Teilnehmern einen Blick in die Geschichte der Kreuzzüge, das Militärwesen und in die Kultur des Vorderen Orients. Vieles von diesem Wissen gelangte über die Araber später nach Europa. Mit dem Fall der Festung Akkon im Jahr 1291 ging die Epoche der Kreuzzüge in dieser Region zu Ende.

"Kreuzzüge" wurden aber weiterhin geführt: Gegen "Heiden" wie die Pruzzen (Preußen) oder die Esten, gegen "Ketzer" wie Albigenser, Katherer oder Waldenser. Zu den Verfolgten zählten dabei zumeist auch die Juden.

Helfer in der Not

Freilich, die Aufzählung "Kreuzritter - Pilger, Krieger, Abenteurer" vergisst einen anderen Typ von Kreuzritter: Es fehlt jenes Element, das bis heute von den Ritterorden bzw. deren Nachfolgeorganisationen wahrgenommen wird: Helfer in der Not zu sein. Die Ritterorden – Templer, Johanniter, Malteser, Deutscher Ritter- oder Lazarusorden – haben die Aufgabe als Helfer in der Not im Heiligen Land für die Pilger während der Kreuzzüge wahrgenommen. Heute leisten ihre Nachfolger diesen Dienst unter anderem in Österreich.

Ein Bericht der Redaktion Evangelische Militärseelsorge

Das Plakat zur Kreuzritter-Ausstellung auf der Schallaburg.

Das Plakat zur Kreuzritter-Ausstellung auf der Schallaburg.

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