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Oberst Assmann zur Lage im Tschad

N´Djamena, 05. Februar 2008  - Seit mehreren Tagen befindet sich das Vorkommando des österreichischen EUFOR-Kontingents in der tschadischen Hauptstadt N´Djamena. Am Montag verlegten die Bundesheer-Soldaten ihren Standort vom Hotel Kempinski in das französische Camp Kossei, das sich in der Nähe des Flughafens befindet. Im Interview gibt ihr Kommandant, Oberst Heinz Assmann, Auskunft über die Situation vor Ort.

Herr Oberst, waren Sie und Ihre Soldaten seit Ihrer Ankunft im Tschad je ernsthaft in Gefahr?

Für uns bestand keine direkte Bedrohung, weder durch die Rebellen, noch die Regierungstruppen, da wir für diese kein Ziel darstellten. Eine Gefahr bestand nur durch eventuelle Querschläger und indirekte Waffenwirkung.

Wie haben Sie die Kämpfe in N´Djamena erlebt?

Wir wurden im Hotel Kempinski Augenzeuge der Kämpfe, die zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen in einer Entfernung von ungefähr 3.000 m stattgefunden haben. Wir stellten ständig die Beobachtung, die Sicherung des Hotels und seiner Gäste und die ständige Verbindung nach Österreich, zu EUFOR und zu örtlichen Botschaften sicher.

Gab es viele Opfer, auch unter der Zivilbevölkerung?

Diesbezüglich konnten wir aufgrund der Entfernung zu den Kampfhandlungen keine Beobachtungen.

Wie schätzen Sie die Lage nun nach dem vorübergehenden Rückzug der Rebellen ein?

Derzeit finden in N´Djamena keine Kampfhandlungen statt. Man wird sehen, wie rasch die Regierungstruppen die Lage wieder stabilisieren können.

Rechnen Sie mit einer Beruhigung der Lage?

Die Lage in N´Djamena hat sich schon beruhigt. Sollten die Regierungstruppen die Oberhand behalten, dürfte sich die Lage relativ rasch stabilisieren.

Halten Sie ein Eingreifen der französischen Truppen für wahrscheinlich?

Die Regierungstruppen des Tschad gingen selbstständig gegen die Rebellen vor. Frankreich führte lediglich Evakuierungen durch und schützte europäische Staatsbürger. EUFOR hat in keiner Art und Weise eingegriffen. Wir Österreicher schützten im Hotel Kempinski die dort anwesenden Zivilpersonen.

Oberst Heinz Assmann: "Für uns bestand keine direkte Bedrohung." (Foto von der Verabschiedung in Wien.)

Oberst Heinz Assmann: "Für uns bestand keine direkte Bedrohung." (Foto von der Verabschiedung in Wien.)

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