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Forschungsprojekt zum Internierungsfriedhof Graz-Thalerhof

Graz, 30. April 2008  - Am 10. Dezember 2007, dem Internationalen Tag der Menschenrechte der Vereinten Nationen, wurde zum ersten Mal durch das Militärkommando Steiermark der Opfer des Interniertenlagers Graz-Thalerhof während des Ersten Weltkrieges gedacht. Ort der Erinnerung war dabei die letzte Ruhestätte der Internierten: der Karner des Friedhofes in Feldkirchen.

Mehr sterbliche Überreste?

Rund um diese Gedenkveranstaltung wurde in regionalen Medien die Vermutung aufgestellt, dass zum einen die Zahl der Todesopfer (die im Karner mit 1.767 angegeben ist) zu niedrig sei, und zum anderen am Gelände des heutigen militärischen Fliegerhorstes Nittner noch sterbliche Überreste aus der Zeit des Interniertenlagers vorhanden sein könnten.

Dreimonatige Forschungsarbeit

Verteidigungsminister Norbert Darabos entschied daher, über die Militärhistorische Denkmalkommission unter Leitung des Grazer Historikers Dieter Binder eine Forschergruppe zur Klärung des Sachverhaltes einzusetzen. Zu dieser Gruppe zählen die Experten Georg Hoffmann, Nicole-Melanie Goll und Philipp Lesiak. Am Mittwoch fand eine Pressekonferenz am Fliegerhorst Nittner statt, bei der das Endergebnis der dreimonatigen Forschungsarbeit präsentiert wurde.

Ehemaliger Friedhof

Das Lager Graz-Thalerhof diente von 1914 bis 1917 als Zivil-Interniertenlager und von 1917 bis 1918 als Kriegsgefangenen-Lagerspital. In dieser Zeit kam es durch Krankheiten zu 2.092 Toden, die im angrenzenden Friedhof bestattet wurden. Der ehemalige Internierungsfriedhof konnte eindeutig am heutigen Fliegerhorst Nittner lokalisiert werden. Im Jahr 1936 kam es zur Exhumierung der Bestatteten, da der Platz für den Ausbau des Flugplatzes Thalerhof benötigt wurde.

2.093 Beigesetzte

Die Gräber wurden gemäß den Akten vollständig exhumiert und in drei weiteren Begräbnisstätten beigesetzt. Es konnten 2.093 Beigesetzte im Karner Feldkirchen, am Jüdischen Friedhof Graz-Wetzelsdorf und am Zentralfriedhof nachgewiesen werden. Dadurch bestätigte die Forschergruppe, dass entgegen den Behauptungen in Medien keine sterblichen Überreste aus der Zeit des Interniertenlagers am heutigen Fliegerhorst vorhanden sind.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark

Dieter Binder präsentierte die Ergebnisse der Forschergruppe.

Dieter Binder präsentierte die Ergebnisse der Forschergruppe.

Einweisung in die Örtlichkeiten des Internierungslagers.

Einweisung in die Örtlichkeiten des Internierungslagers.

Philipp Lesiak zeigt den Platz des Interniertenfriedhofes.

Philipp Lesiak zeigt den Platz des Interniertenfriedhofes.

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