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Hintergründe zum Irak-Krieg

Wien, 08. April 2003  - In der Wiener Stiftskaserne fand heute wieder eine Informationsveranstaltung zum Thema „Krieg im Irak“ statt. Experten des Österreichischen Bundesheeres beleuchteten die Hintergründe zum aktuellen Stand in der Auseinandersetzung und informierten über Lufteinsätze und Spezialeinsatzkräfte.

Oberst Walter Feichtinger, seit Februar 2002 mit der Leitung des „Situation Awareness Centers“ betraut, sieht mit der Einkesselung Bagdads für Saddam Hussein keine realistischen Möglichkeiten mehr, das militärische Geschehen zu seinen Gunsten zu entscheiden. Es stellt sich viel mehr die Frage, ob und in welcher Form es Widerstand von irakischer Seite gibt und vor allem, ob er möglicherweise zurückgehalten wird. Ein weiterer Punkt betrifft die Moral der eingekreisten Soldaten, inwieweit sie noch kampffähig und -willig sind. Sie sind „sicher noch in der Lage kleinere Aktionen durchzuführen, eine größere, wie z.B. zur Wiederinbesitznahme des Flughafens schließe ich dagegen aus“ so Feichtinger.

Eliten und Spezialeinsatzkräften kommen nicht nur im Anlassfall zum Einsatz. „Der Einsatz begann im Irak-Krieg mit Sicherheit schon im Spätsommer des Vorjahres“, meint Oberst Günter Dorner, Kommandant des Kommando Spezialeinsatzkräfte. Damals begannen Spezialeinsatzkräfte im Raum von befreundeten Nachbarländern mit der Aufklärung von Infrastruktur, Geländegegebenheiten etc., um Ergänzungen zur Satellitenaufklärung zu haben. Dorner ist überzeugt, dass der Beginn des Angriffs auf Grund von Aufklärungsergebnissen gestartet wurde. Spezialeinheiten aus Bagdad haben demnach herausgefunden, wann sich Saddam Hussein und seine Führung dort aufgehalten haben.

Die massiven Angriffe aus der Luft haben bisher nicht zu den von manchen Experten prognostizierten Kapitulation geführt, meint Oberstleutnant Wolfgang Luttenberger, Leiter der Einsatzführung im Kommando Luftstreitkräfte. Jetzt komme es darauf an, die gegnerischen Kräfte so zu reduzieren, dass man auch mit zahlenmäßig unterlegenen Bodentruppen den Erfolg sicherstellen kann. Diese Luftnahunterstützung erfolgt durch Kampfflugzeuge, denen sogenannte Luftkorridore zur Verfügung stehen. Dies ist notwendig, um den stetigen Fluss der Luftunterstützung koordinieren zu können. Von den derzeit 1.900 alliierten Flugzeugen im Einsatzgebiet sind permanent 200 in der Luft. Pro Tag werden 800 Einsätze geflogen.

Seit Kriegsbeginn sind in Österreich beantragte Überflüge drastisch zurück gegangen. Die Frage, ob der österreichische Luftraum verletzt wurde, konnte Luttenberger „definitiv ausschließen!“

Oberst Walter Feichtinger

Oberst Walter Feichtinger

Oberst Günter Dorner

Oberst Günter Dorner

Oberstleutnant Wolfgang Luttenberger

Oberstleutnant Wolfgang Luttenberger

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