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Darabos enthüllt Gedenktafel für NS-Opfer

Wien, 15. Oktober 2008  - Verteidigungsminister Norbert Darabos hat heute in der Wiener Wenzgasse eine Gedenktafel für den im Konzentrationslager Auschwitz umgebrachten ehemaligen Bundesheeroffizier Feldmarschallleutnant Johann Friedländer enthüllt.

Deportation

Friedländer, verdienter Offizier der k.u.k. Armee und des Bundesheeres der Ersten Republik, wurde auf Grund seiner jüdischen Herkunft im Jahr 1943 von den Nationalsozialisten in das KZ Theresienstadt deportiert. Knapp vor Kriegsende wurde er nach Auschwitz verschleppt und bei der Evakuierung des Lagers anlässlich des Heranrückens der Roten Armee ermordet.

Mahnung zur Wachsamkeit

Darabos würdigte in seiner Rede das Wirken Friedländers als Offizier der Ersten Republik. Die Gedenktafel solle auch "stellvertretend für das Gedenken an etliche ähnliche Schicksale stehen. Und letztlich soll sie eine Mahnung zur Wachsamkeit sein, damit sich derartig dunkle Zeiten nie mehr wiederholen können", so der Verteidigungsminister.

Im Bundesheer der Ersten Republik

Feldmarschallleutnant Johann Friedländer wurde in Bern in der Schweiz geboren und verbrachte seine Jungend in Tirol und Wien. Dort absolvierte er die Infanterie-Kadettenschule und die Ausbildung für den Generalstabsdienst. Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem Friedländer verwundet wurde, half er mit, das Bundesheer der Ersten Republik aufzubauen. Nach mehreren leitenden Funktionen im Verteidigungsministerium trat Friedländer 1937 als verdienter und dekorierter Offizier in den Ruhestand.

Tod in Auschwitz

Nur wenige Monate später brach für ihn, wie für viele andere, eine Welt zusammen: Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde er entrechtet und seine Wohnung konfisziert. 1943 wurden er und seine Frau nach Theresienstadt deportiert, wo Margarethe Leona Friedländer an den Folgen der katastrophalen Bedingungen starb. Friedländer selbst kam nach Auschwitz. Als das Lager wegen des nahenden Vormarsches der Roten Armee evakuiert wurde, hielt der pensionierte Offizier den Strapazen des "Todesmarsches" nicht mehr stand und wurde von einem SS-Aufseher exekutiert.

Norbert Darabos neben der Gedenktafel für Feldmarschallleutnant Johann Friedländer.

Norbert Darabos neben der Gedenktafel für Feldmarschallleutnant Johann Friedländer.

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