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Unrecht hautnah erlebt: Bundesheer-Soldaten in Mauthausen

Mauthausen, 06. Mai 2010  - Das Militärkommando Oberösterreich unterstützt die jährlich stattfindende internationale Gedenk- und Befreiungsfeier in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen mit der Militärmusik Oberösterreich sowie Kranzträgern, Ehrenposten und einer Abordnung von Soldaten.

Heuer findet diese Veranstaltung, an der auch Bundeskanzler Werner Faymann, Verteidigungsminister Norbert Darabos und Landeshauptmann Josef Pühringer teilnehmen, am Sonntag, den 9. Mai statt. Die Befreiung des Lagers durch amerikanische Truppen jährt sich zum fünfundsechzigsten Mal.

Informationen über den Holocaust

Längst zur Tradition geworden ist auch, die teilnehmenden Soldaten über den Sinn der Veranstaltung einige Tage zuvor aufzuklären und sie darauf vorzubereiten. Ziel ist es dabei nicht, Schuldgefühle zu wecken, Schuld oder Unschuld festzustellen, sondern einfach das Geschehene nicht zu vergessen. Andreas Baumgartner vom Mauthausen-Komitee begleitete die Soldaten unter Kommando von Oberstleutnant Dominik Krenn durch die Gedenkstätte.

Baumgartner bemühte sich, nicht die üblichen Zahlen, Daten und Fakten darzustellen, sondern begleitete die Soldaten entlang des Weges eines ankommenden Häftlings bis zur ersten Selektion. Baumgartner: "Für das Überleben eines Häftlings war einzig und alleine seine Arbeitsfähigkeit entscheidend. Nicht Arbeitsfähige wurden von der SS oder den Kapos ermordet, erschlagen, vergast oder zu Tode gequält."

"Die Einweisung ins Sanitätslager bedeutete ebenfalls nichts Gutes", berichtete Baumgartner weiter, denn: "Ärzte experimentierten im Namen der Wissenschaft auf bestialische Art und Weise mit den Häftlingen und ermordeten auf diese Weise tausende. Arbeitsfähige wurden durch die schwere Steinbrucharbeit mit unzulänglichen Mitteln und ständiger Unterernährung ermordet. Trotzdem lag die Entscheidung, die Häftlinge zu Tode zu quälen aber bei jedem Einzelnen."

Kinder und Jugendliche im KZ-Mauthausen

Besonders bewegend für die Soldaten waren vor allem die Schilderungen Baumgartners zum Jahresthema "Kinder und Jugendliche im KZ-Mauthausen". Erst ab vierzehn Jahren galt man in den Augen der SS als arbeitsfähig. Jüngere Kinder wurden von den SS-Männern, zu Hause durchwegs nette Familienväter, "selektiert" - also ermordet.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Oberösterreich

Das jüdische Denkmal im Lager erinnert an die Verbrechen.

Das jüdische Denkmal im Lager erinnert an die Verbrechen.

Auf diesem Weg erreichten die Häftlingskolonnen vom Bahnhof aus das Haupttor des Lagers.

Auf diesem Weg erreichten die Häftlingskolonnen vom Bahnhof aus das Haupttor des Lagers.

An der Klagemauer erhalten die Soldaten weitere Informationen.

An der Klagemauer erhalten die Soldaten weitere Informationen.

Die Abordnung mit Andreas Baumgartner am ehemaligen Appellplatz.

Die Abordnung mit Andreas Baumgartner am ehemaligen Appellplatz.

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