"Bravo Hotel": Alltagsgeschichten beim Bundesheer
Wien, 08. Oktober 2010 - Zweimal war Franz Hammerbacher als Soldat im Auslandseinsatz - im Kosovo und auf den Golanhöhen. In seinem Buch "Bravo Hotel" liefert er nun eine detaillierte Wiedergabe des Mikrokosmos Bundesheer - als Teil des Militärs, aber aus der Sicht eines Zivilisten. Und weit weg von jeder Propaganda.
Erlebnisse im Auslandseinsatz
Hammerbacher beschreibt den Alltag, den er als Soldat im Auslandseinsatz erlebt. Es ist der Alltag vor allem der Chargen, der Wachsoldaten, der Patrouillengeher und der Sicherungsposten. All jene, die das Bundesheer von innen kennen, werden sich - so sie dafür zugänglich sind - wiederfinden. Und alle, die das Bundesheer nicht kennen, lernen es ein Stück näher kennen und vielleicht besser verstehen. Nichts wird beschönigt und es wird auch nichts vergessen - es ist, wie es ist. Der entscheidende Unterschied zu anderen Alltagsgeschichten: Franz Hammerbacher ist selber Teil der Ereignisse.
Die Sprache der Soldaten
Unter anderem stellt Hammerbacher die Sprache der Soldaten dar: "Die Anrede 'Soldaten!' oder 'Kameraden!' bedarf keines vorangestellten Eigenschaftswortes wie 'liebe', 'geschätzte' oder 'werte'. Der Begriff 'Kameraden' impliziert all dies."
Einblick in das System Bundesheer
Begriffe wie Sentimentalität oder Einfühlungsvermögen, Gefühle die man vermutlich nicht zuallererst mit Soldaten in Zusammenhang bringt, erhalten in "Bravo Hotel" eine neue Gewichtung. Militärische Rituale, Gebräuche und Regeln wie die Grußpflicht, die Standeskontrolle oder die Dienstaufsicht beschreibt Hammerbacher aus der Außensicht eines Zivilisten, der einen tiefen Einblick in das System genommen hat - und auch in der Lage ist, dies auf den Punkt zu bringen.