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Tiroler Soldaten bereiten Friedensarbeiter auf Einsätze vor

Truppenübungsplatz Lizum/Walchen, 04. Februar 2012  - 2.100 Meter Höhe, es ist kalt. Knapp 18 Grad minus zeigt das Thermometer in der Früh, als die beiden Männer und drei Frauen aufstehen und nach einem schnellen Frühstück ihre Schneeschuhe anziehen - und sich aufmachen in die Bergwelt des Truppenübungsplatzes Lizum/Walchen.

Aufstieg zu Almhütten

Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft - zwei der Frauen sind aus Afrika, eine aus Nepal, die Männer stammen aus Indien und Deutschland - bewegen sich die Studierenden des Masterstudienlehrganges für Friedensstudien geschickt auf ihr Ziel zu: Einen Weiler, der aus mehreren Almhütten besteht. Über ihrer Winterbekleidung trägt die Gruppe Splitterschutzwesten und Kampfhelme des Bundesheeres, die mit einem blauen Überzug gekennzeichnet sind.

Heikle Aufgabe

Die Übungsaufgabe der Studenten ist eine sehr heikle: Als Teil einer fiktiven UN-Mission versuchen sie, in einem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land zu helfen. In den Almhütten werden sie auf "Roleplayer" treffen, die Bewohner einer entlegenen Enklave darstellen. Die Aufgabe: Kontakt zu diesen Menschen finden und mehr über ihre Bedürfnisse erfahren.

Realitätsnahe Ausbildung

Die eben beschrieben Mission ist nicht real, die fünf Studenten und ihre Übung im Gebirge jedoch schon. Mit Hilfe des Bundesheeres erhalten sie am Truppenübungsplatz eine möglichst realitätsnahe Ausbildung. Diese soll ihnen später helfen, das persönliche Risiko bei der Arbeit in Krisengebieten zu verringern. Dabei kommen erfahrenen Offiziere und Unteroffiziere des Militärkommandos Tirol und der 6. Jägerbrigade als Trainer ins Spiel.

"Fähigkeiten und Stärken gefunden"

Die 25-jährige Rosalie Kubny aus Köln hat sich nach dem Studium von Politikwissenschaft, Jura und Geschichte für den Masterlehrgang "Peace Studies" entschieden. Zum laufenden Training meint sie: "Ich bin nun zum dritten Mal beim Ausbildungslehrgang des Österreichischen Bundesheeres dabei. Hier habe ich meine Fähigkeiten und Stärken gefunden und habe festgestellt, dass meine Aufgabengebiete in Konfliktlösungen auf eher persönlichen Ebenen stattfinden werden."

Erweiterte Perspektive

Der 47-jährige Kufsteiner Matias Gosner lebte und arbeitete zwölf Jahre in verschiedenen Ländern Lateinamerikas. Die Erfahrungen, die er dort sammelte, motivierten ihn nach den tieferlegenden Ursachen von Konflikten zu suchen. Die Woche, in der er mit den Soldaten des Bundesheeres die Logik und Mechanismen von internationalen Friedenseinsätzen kennenlernt, so Grosner, erweitern seine Perspektive und bereiten ihn auf eventuelle zivile Tätigkeiten oder das Aufeinandertreffen mit militärischen Strukturen bestens vor.

Leistungsgrenzen kennengelernt

Die 1984 geborene Psychologin Phyllis Obare stammt aus Kenia. Sie ist überglücklich einen Studienplatz am UNESCO-Lehrstuhl für Friedensstudien erhalten zu haben. Obare: "Die Kurse, die durch das Österreichische Bundesheer als Teil des Studiums angeboten werden, sind eine faszinierende Erfahrung. Sie bringen meine Stärken, aber auch verborgene Fähigkeiten meiner Persönlichkeit ans Licht." Im Zuge ihres letzten Kurses im Sommer 2011, erzählt sie weiter, wurde sie auch mit nichtaufgearbeiteten und unbewussten Situationen ihrer Vergangenheit konfrontiert. "So hatte ich die Möglichkeit, diese aufzuarbeiten, Dinge abzuschließen und zu mir selbst zu finden. Ich lernte Leistungsgrenzen kennen und mein Potential zu erweitern", so die Psychologin.

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Tirol

Die Ankunft am winterlichen Truppenübungsplatz, für viele der Studenten eine ungewohnte Umgebung.

Die Ankunft am winterlichen Truppenübungsplatz, für viele der Studenten eine ungewohnte Umgebung.

Rosalie Kubny aus Köln nimmt bereits zum dritten Mal an einem Kurs des Bundesheeres teil.

Rosalie Kubny aus Köln nimmt bereits zum dritten Mal an einem Kurs des Bundesheeres teil.

Matias Gosner aus Tirol: "Die Woche, die wir beim Bundesheer verbringen, erweitert die Perspektive für viele von uns."

Matias Gosner aus Tirol: "Die Woche, die wir beim Bundesheer verbringen, erweitert die Perspektive für viele von uns."

Phyllis Obare aus Kenia: "Die Kurse bringen meine Stärken, aber auch verborgene Fähigkeiten meiner Persönlichkeit ans Licht."

Phyllis Obare aus Kenia: "Die Kurse bringen meine Stärken, aber auch verborgene Fähigkeiten meiner Persönlichkeit ans Licht."

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