Eurofighterpiloten trainieren Überleben im Gebirge
Seetaler Alpe, 26. April 2012 - Zwei Tage lang trainierten Eurofighterpiloten auf dem Truppenübungsplatz Seetaler Alpe das Überleben in alpinem Gelände. Dabei lernten die Jet-Piloten, nach einem simulierten Schleudersitz-Ausstieg aus dem Eurofighter, bis zu ihrer Rettung zu überleben.
Spezielle Erfordernisse
"Aufgrund der besonderen Topografie Österreichs, insbesondere des hohen Anteils an Gebirge, ist das Üben des Verhaltens nach einem Schleudersitzausstieg in alpinen Regionen besonders wichtig. Deshalb ist auch die Notfallausrüstung für österreichische Eurofighterpiloten auf diese speziellen Erfordernisse abgestimmt", erklärt Übungsleiter und Eurofighterpilot Major Dieter Springer.
Eine Rettung vermisster Piloten erfolgt bei Flugwetter üblicherweise durch mit Spezialausrüstung ausgestattete Hubschrauber. In unwegsamem Gelände werden die abgesprungenen Piloten über eine Windenbergung in den Hubschrauber geholt; diese Art der Rettung wurde am Truppenübungsplatz intensiv trainiert.
Realitätsnahes Training
Für das Training wurden die Jet-Piloten von einem "Alouette" III -Hubschrauber in schwer zugänglichem alpinen Gelände zwischen 1.500 und 2.000 Metern Seehöhe abgesetzt. Um die Trainingssituation möglichst realitätsnah darzustellen, wurden die Piloten - nur mit ihrer Notfallausrüstung ausgerüstet - einzeln im Gelände ausgesetzt. Die Notfallausrüstung der Eurofighterpiloten enthält ein Ortungsfunkgerät, einen Wasserbeutel, schmerzstillende Medikamente, eine Säge, ein Messer, einen Spiegel sowie eine Signalpistole mit Signalmunition.
Der Pilot muss sich mit der Notfallausrüstung für 24 Stunden durchschlagen können, dabei muss er sich vor dem Erfrieren schützen, Verletzungen selbst verarzten, die Ortungsgeräte handhaben und Signalmunition abfeuern können.
24 Stunden überleben
Sollte aus Witterungsgründen eine Hubschraubersuche und eine Bergung aus der Luft unmöglich sein, werden Suchtrupps mit erfahrenem Alpinpersonal zu Fuß eingesetzt, um die Piloten zu finden. Eine derartige Rettungsaktion kann bei ungünstigen Verhältnissen bis zu 24 Stunden dauern, weshalb das Überlebenstraining auf diesen Zeitraum ausgelegt ist.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark