Arnold Schwarzenegger besuchte seine militärische Heimat
Graz, 08. August 2012 - Am Mittwoch besuchte Arnold Schwarzenegger seine militärische Heimat: die Belgier-Kaserne in Graz. Dort hatte er von Oktober 1965 bis Juni 1966 seinen Grundwehrdienst beim Österreichischen Bundesheer als Fahrer eines M-47-Kampfpanzers geleistet. Grund für den Besuch waren Filmaufnahmen für eine Dokumentation des US-amerikanischen Fernsehsenders CBS.
Erinnerungen an die Dienstzeit
Nach dem Empfang des prominenten Gastes lud Streitkräftekommandant Generalleutnant Günter Höfler in sein Büro. Dort wurde über das Bundesheer von damals und heute gesprochen. Schwarzenegger betonte, dass für ihn die Ableistung des Grundwehrdienstes eine sehr wertvolle Erfahrung gewesen sei. Er habe dabei lernen können, mit Verantwortung umzugehen und zusammenzuarbeiten. Er erzählte, dass seine Mutter einst bei einer Übung mit Sterz, Semmeln und Wurst vorbeigekommen war und er schon damals kameradschaftlich geteilt hatte.
Während eines Rundgangs durch die Kaserne erzählte Schwarzenegger von einem "kleinen Unfall", den er mit seinem M-47-Panzer hatte. Er habe damals einen Routinecheck an dem Panzer durchgeführt und übersehen, dass er den Rückwärtsgang eingelegt hatte. Daraufhin sei er rückwärts durch die Ziegelwand der Garage gefahren. Schwarzenegger hat "seinen" Panzer 1994 vom Bundesheer erworben.
Vorgesetzte und Kameraden von damals
Bei einem kurzen Briefing im Streitkräfteführungskommando wurde Schwarzenegger von ehemaligen Bundesheer-Kameraden überrascht: Neben seinem dienstführenden Unteroffizier Karl Diemer und dem Panzerfahrer-Kameraden Franz Zöhrer war auch sein damaliger Zugskommandant Franz Kaufmann dabei. Dieser bezeichnet ihn als einen "ausgesprochen kameradschaftlichen Menschen" und ergänzte: "Schwarzenegger hat jedem geholfen, der seine Hilfe gebraucht hat."
Schwarzenegger erklärte, dass es normalerweise nicht möglich war, mit seiner Größe überhaupt Panzerfahrer zu werden, doch habe er besondere Privilegien gehabt. Über seinen Kameraden Peter Hofbauer, rund einen Kopf kleiner als Schwarzenegger, sagte er: "Er war ein wirklich tapferer Panzerfahrer."
Beginn der Karriere als Bodybuilder
Eine Kraftkammer, so Schwarzenegger, hatte es zu seiner Zeit noch nicht gegeben. Dennoch hat er es geschafft, während seines Grundwehrdienstes ca. 12 Kilogramm an reiner Muskelmasse aufzubauen. Es wurden ihm in der Panzer-Lagerhalle Hanteln, Gewichte und andere Fitnessgeräte bereit gestellt und die Möglichkeit gegeben, von 15 bis 18 Uhr zu trainieren. Außerdem bekam er beim Bundesheer mindestens einmal pro Woche Fleisch - 1965 keine Selbstverständlichkeit - und dadurch die notwendigen Proteine für den Muskelaufbau.
Verabschiedung durch General Höfler
Im Anschluss an den gemeinsamen Kasernenrundgang mit Generalleutnant Höfler und seinen alten Kameraden wurde Schwarzenegger zu einer Rundfahrt in einem Jagdpanzer "Kürassier" eingeladen. Mit einem Panzerfahrlehrer an der Seite durfte Schwarzenegger diesen selbst pilotieren.
Generalleutnant Höfler bedankte sich schließlich für den Besuch und verabschiedete Schwarzenegger persönlich. Gegen 17 Uhr verließ Schwarzenegger die Kaserne, aber vielleicht heißt es ja "I’ll be back" - ohne dass es ausgesprochen wurde.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark