Klagenfurt: Bundesheer-Spezialisten entsorgten Giftgas-Flaschen
Klagenfurt, 20. September 2012 - Am Donnerstag wurden ABC-Abwehr-Spezialisten des Österreichischen Bundesheers aus Graz zu einem brisanten Einsatz gerufen: Vier in Klagenfurt gefundene Tonflaschen mit Kampfstoffen musstn analysiert und fachgerecht entsorgt werden.
Alte Munition und Tonflaschen
Bei Bauarbeiten an einem Bachbett wurden Anfang September in Klagenfurt-Viktring auch alte Munition und vier Tonflaschen ausgegraben. Die Munition wurde vom Entminungsdienst entsorgt, die vier Tonflaschen wurden als nicht gefährlich eingestuft. Es wurde vermutet, dass es sich um Trinkflaschen handelte, die mit Schnaps oder Waffenöl gefüllt waren.
Mitarbeiter fällt in Ohnmacht
Daraufhin wurden die vier Tonflaschen der Altstoffsammelstelle in Klagenfurt übergeben. Im Zuge der Entsorgung brach eine der Flaschen, was zur Folge hatte, dass ein Mitarbeiter in Ohnmacht fiel. Anhand erster Messungen stellte die Polizei fest, dass es sich um chemische Kampfstoffe handelte.
Alarm für ABC-Abwehr-Spezialisten
Sofort wurden die ABC-Abwehr-Spezialisten des Stabsbataillons 7 aus der Grazer Gablenz-Kaserne alarmiert. Die Soldaten analysierten die Substanzen, stellten die Transportsicherheit in einem luftdichten Behälter her und transportierten die gefährliche Fracht zur fachgerechten Entsorgung nach Wien-Simmering.
Kampfstoffe aus dem Ersten Weltkrieg
Bei dem Fund handelte es sich um ein Gemisch aus Phosgen, Chlorzyan und Blausäure. Diese wurden als Lungen- und Blutkampfstoff im Ersten Weltkrieg eingesetzt, sagte Major Thomas Enenkel, ABC-Abwehroffzier der 7. Jägerbrigade. Nachdem die Soldaten an der Fundstelle keine Kontamination feststellten, beendeten sie ihren Einsatz.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Kärnten