Verteidigungsminister Darabos trifft US-Amtskollegen Panetta
Washington, 30. Oktober 2012 - Verteidigungsminister Norbert Darabos traf am Montagnachmittag in den USA seinen US-Amtskollegen Leon Panetta. Schwerpunkt der Gespräche in Washington war die Lage auf dem Balkan, auf dem sowohl die US-Armee als auch das Österreichische Bundesheer vertreten sind. Darabos ist der erste österreichische Verteidigungsminister seit mehr als 15 Jahren, der sich zu einem bilateralen Arbeitsbesuch in den USA aufhielt.
Balkan und Naher Osten
Österreich habe in den vergangenen Jahren bewiesen, dass es sein strategisches Hauptaugenmerk auf den Balkan und den Nahen Osten lege und nicht auf andere mögliche Einsatzorte wie Afghanistan, so Minister Darabos. "Das war den Amerikanern nicht immer ganz einfach zu erklären."
Österreichisches Engagement im Kosovo und in Bosnien
Darabos erinnerte weiters daran, dass Österreich die stärkste Nicht-NATO-Truppenstellernation im Kosovo und die stärkste Nation überhaupt in Bosnien ist. Dies sei von den USA registriert worden. Ein wesentliches Ergebnis des Treffens sei zudem, dass die USA Unterstützung für die österreichische Position im Hinblick auf das Exekutivmandat der EUFOR/ALTHEA-Mission in Bosnien bekundet hätten, so der Minister.
Entwicklung im Nahen Osten
Weiteres Thema während des Treffens mit Leon Panetta war auch die Entwicklung im Nahen Osten. Das Bundesheer sei in dieser Region an "zwei heiklen Missionen" beteiligt, so Darabos. Der seit 1974 bestehende Einsatz auf den Golanhöhen zwischen Syrien und Israel sei lange Zeit als "mit wenig Gefährdungspotenzial ausgestattete Mission" gesehen worden. Durch die Unruhen in Syrien sei dieser Einsatz nun aber verstärkt ins Blickfeld gerückt, so Darabos. Im Libanon wiederum sei Österreich mit "einer Transport- und Logistikeinheit mit 150 Soldatinnen und Soldaten aufgestellt, die jetzt natürlich auch in den Fokus kommen".
Verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Cyber-Politik
Vereinbart worden sei weiters eine verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Cyber-Politik. Österreich werde IT-Experten des Bundesheeres in das NATO "Centre of Excellence" für Cyber-Verteidigung in Tallinn entsenden. Diese und andere Maßnahmen sollen ermöglichen, verstärkt Erfahrungen auszutauschen und vom Know-How der USA in diesem Bereich zu profitieren, sagte Darabos. Letztlich will der Minister 1.500 Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums für dieses Feld bereitstellen.
Weitere Inhalte der Unterredung waren unter anderem die Wirtschaftslage in Europa und die Zukunft der EU sowie der Atomstreit mit dem Iran.
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Verteidigungsminister Norbert Darabos, r., traf in Washington seinen Amtskollegen Leon Panetta.
Themen der Gespräche waren unter anderem die Lage am Balkan und im Nahen Osten sowie die verstärkte Zusammenarbeit im Bereich der Cyber-Politik.