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Training: Hubschrauber schützen sich vor Lenkwaffen

Allentsteig, 17. Juli 2013  - Einsatztraining in Allentsteig: Ein S-70 "Black Hawk" Hubschrauber des Bundesheers steht mit aktivierter Selbstschutzausrüstung abflugbereit am Truppenübungsplatz. Geladen hat er unter anderem sogenannte Flares - das sind Täuschkörper, die er zum Schutz vor Raketenbeschuss ausstoßen kann. Und die im Auslandseinsatz das Leben der Crew retten können.

Nach dem Überfliegen einer vorgegebenen Sicherheitslinie wird die Selbstschutzanlage scharf gestellt. Für den Piloten und sein Team beginnt nun der Kampf gegen den Bedrohungssimulator "Mallina" und in Stellung gegangene Fliegerabwehr-Lenkwaffentrupps.

"Dieses Szenario ist Teil eines Lehrganges, bei dem die 'Black Hawk'-Besatzungen den Lufttransport unter Bedrohung durch Fliegerabwehrlenkwaffen in realitätsnahen Einsatzbedingungen üben", erklärt Hauptmann Christian Böhm, Kommandant des Lehrganges und Lehrgruppenkommandant an der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule.

Schutz der Besatzungen vor Lenkwaffen

Tragbare Fliegerabwehrlenkwaffen sind eine durchaus realistische Gefahr in heutigen Einsatzszenarien. Ihr Infrarotsuchkopf erfasst die abgestrahlte Wärme eines Hubschraubers und nutzt diese, um ins Ziel zu steuern. "Die Sensoren der Selbstschutzausrüstung erkennen eine abgefeuerte, sich annähernde Lenkwaffe, warnen die Besatzung und leiten den Ausstoß von Flares ein. Flares sind Hitzequellen, die den Suchkopf der Lenkwaffe ablenken und irreführen, um einen Treffer am Hubschrauber zu verhindern", erklärt Norbert Vavra, Techniker der Fliegerwerft 1.

Das "Mallina"-System sieht aus wie eine Kamera auf einem Stativ und wird von vielen Armeen eingesetzt, um Luftfahrzeugbesatzungen im Umgang mit Bedrohungen durch Lenkwaffen auszubilden. Das weltweit bewährte Ausbildungsmittel wird von der "US Air Force Europe" aus Ramstein für die Ausbildung in Allentsteig bereitgestellt.

Flugvorbereitung und richtiges Verhalten im Flug

Bevor der erste Hubschrauber zu einer Übung abheben kann, sind umfangreiche Flugvorbereitungen nötig. Techniker checken die Selbstschutzausrüstung, bestücken die Magazine mit Flares und laden diese in den Hubschrauber. Neben den technischen Vorbereitungen erfordert das komplexe Szenario aber auch eine gründliche Planung des Fluges durch die Piloten.

"Zusätzlich zur Selbstschutzausrüstung ist für eine erfolgreiche Durchführung des Auftrages auch die Planung des Flugweges, die richtige Wahl der Flughöhe sowie die an die Bedrohung angepasste Reaktion der Crew entscheidend", erklärt Major Michael Doppler, Stabsoffizier für elektronische Kampfführung im Luftunterstützungsgeschwader und fliegerischer Einsatzleiter.

Beobachter aus Deutschland

Die Ausbildung wird von vier Angehörigen der deutschen Luftwaffe beobachtet. "Wir schauen den österreichischen Kameraden über die Schulter, um deren Ausbildung kennenzulernen und um uns mit ihnen auszutauschen", erklärt Oberstleutnant Michael Arlt aus dem Kommando Luftwaffe. "Die Kameraden der deutschen Luftwaffe bringen ihre Erfahrungen ein und unterstützen uns somit dabei, den Lehrgang weiterzuentwickeln", betont Oberst Gerhard Trettenbrein von der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule.

Ein "Black Hawk" stößt zur Täuschung einer simulierten Lenkwaffe Flares aus.

Ein "Black Hawk" stößt zur Täuschung einer simulierten Lenkwaffe Flares aus.

Flares sind Hitzequellen, die den Suchkopf von Lenkwaffen ablenken und irreführen, um einen Treffer am Hubschrauber zu verhindern.

Flares sind Hitzequellen, die den Suchkopf von Lenkwaffen ablenken und irreführen, um einen Treffer am Hubschrauber zu verhindern.

Das "Mallina"-System, aufgebaut auf einem Bunker des Truppenübungsplatzes.

Das "Mallina"-System, aufgebaut auf einem Bunker des Truppenübungsplatzes.

Ein Techniker befestigt die Täuschkörper am Hubschrauber.

Ein Techniker befestigt die Täuschkörper am Hubschrauber.

Gut zu sehen: die vier ausgestoßenen Hitzequellen.

Gut zu sehen: die vier ausgestoßenen Hitzequellen.

Die Ausbildung wird von Angehörigen der deutschen Luftwaffe beobachtet.

Die Ausbildung wird von Angehörigen der deutschen Luftwaffe beobachtet.

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