Bosnien: Bundesheer-Trinkwasser für Bevölkerung freigegeben; Wasserversorgung läuft
Bosnien und Herzegowina, 30. Mai 2014 - Seit heute Mittag versorgen die österreichischen AFDRU-Soldaten ("Austrian Forces Desaster Relief Unit") die nordbosnische Region Orasje mit Trinkwasser. "Wir haben die letzten Tage durchgearbeitet, damit wir so rasch wie möglich die Versorgung der Region mit Trinkwasser sicherstellen können", sagt Kontingentskommandant Major Franz Fraiss. Das Wasser wurde nach österreichischen Hygiene- und Lebensmittelstandards geprüft und freigegeben. Der österreichische Botschafter in Sarajewo, Martin Pammer, ist heute in das Krisengebiet gereist und hat sich persönlich von der Wasserqualität überzeugt.
Soldaten verteilen Trinkwasser
Die Verteilung erfolgt anhand eines, mit den bosnischen Behörden festgelegten, Verteilersystems. Konkret werden durch das Kontingent an neuralgischen Punkten Wassertanks aufgestellt, die laufend wiederbefüllt werden. AFDRU gehört zu den wenigen Organisationen vor Ort, die nicht nur Trinkwasser herstellen, sondern dies auch selbst verteilen können.
Zweite Phase des Einsatzes
Inzwischen sind auch andere Nationen in der Region aktiv geworden. Das Ausmaß der Überschwemmung ist enorm. Noch immer steht ein Gebiet in der Größe des Burgenlandes unter Wasser. Alleine die Save, die bei normalem Wasserstand rund 800 Meter breit ist, hat jetzt eine Ausdehnung von 10 Kilometern. Über 25.000 Menschen haben ihre Häuser im überfluteten Gebiet; alleine 4.000 Brunnen wurden durch die Flut unbrauchbar. "Wir gehen jetzt in die zweite Phase des Einsatzes", sagt Hauptmann Christian Resch, Verbindungsoffizier zum Koordinierungsstab der EU vor Ort. "Bisher ist es um die Rettung von Menschenleben gegangen, jetzt geht es um das Abpumpen der riesigen Kloake und um die Versorgung mit Trinkwasser", so Resch.
Internationale Hilfsteams
Der EU-Katastrophenstab koordiniert die internationalen Hilfsteams in dem Katastrophengebiet in der Größe Niederösterreichs. Derzeit sind außer den Österreichern noch Teams aus Deutschland, Schweden, Frankreich Belgien und Dänemark vor Ort.