Bundesheer Bundesheer Hoheitszeichen

Bundesheer auf Twitter

Kroatischer Assistenzminister und Sicherheitspolitischer Direktor zu Gast in Wien

Wien, 02. Juli 2014  - Am 1. und 2. Juli 2014 trafen Zoran Drca, Assistenzminister und Sicherheitspolitischer Direktor im kroatischen Verteidigungsministerium, und der Leiter der Direktion für Sicherheitspolitik des österreichischen Verteidigungsministeriums, Brigadier Johann Frank, in der Landesverteidigungsakademie zu sicherheitspolitischen Konsultationsgesprächen zusammen. Aktuelle Themen wie die Entwicklungen in der Ukraine und am Balkan, aber auch die Gemeinsame Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik sowie Kooperationen standen auf der Tagesordnung.

Ukraine

Zu den Entwicklungen in der Ukraine stellten beide Seiten übereinstimmend fest, dass es keine militärische Lösung gebe und allein ein diplomatischer Ansatz, der auf Verhandlungen und Dialog basiere, zielführend sei. In weiterer Folge sei die Frage des angemessenen Umgangs mit Russland eines der strategischen Kernthemen der Europäischen Union. Diesbezüglich werde zunächst auch zu klären sein, ob die sicherheitspolitischen Vertreter oder die Wirtschaftsakteure diejenigen sind, die die außenpolitische Agenda sowie die Ausrichtung in der Krise bestimmen.

Balkan

Die Entwicklung auf dem Balkan werde durch die Ukraine-Krise zwar nicht unmittelbar beeinflusst, Auswirkungen gebe es allerdings sehr wohl. So sei derzeit eine Verstärkung der "Erweiterungsmüdigkeit" in der EU – auch auf Seiten der Beitrittswerber – erkennbar, meinte Drca. Ein Automatismus, der zunächst eine Integration in die NATO und erst in der Folge eine Aufnahme in die EU vorsehe, sei nicht vorhanden und auch nicht sinnvoll.

Gemeinsame Kooperationen

Trotz der starken Betonung der NATO als Bezugsrahmen sei Kroatien aber besonders an der regionalen Kooperation interessiert, führte die Delegation aus. Dies ist auch ein besonderes Anliegen Österreichs. Brigadier Frank stellte konkrete Kooperationsthemen im Rahmen der "Central European Defence Cooperation" vor und regte vertiefende Gespräche dazu an.

Insbesondere am Thema der grenzüberschreitenden Katastrophenhilfe durch und mit Hilfe der Streitkräfte werde nicht erst seit der jüngsten Flutkatastrophe auf dem Balkan das besondere Interesse für regionale Kooperation sichtbar. Gemäß dem kroatischen sicherheitspolitischen Direktor sei die Flutkatastrophe ein größerer Game-Changer für die kroatische Streitkräfteentwicklung als die Krise in der Ukraine.

Die regionalen Kooperationen bieten teilnehmenden Staaten jedenfalls die Gelegenheit, sich auf ihre Stärken in besonderen Bereichen zu konzentrieren und zum Wohl aller Beteiligten im Rahmen der Kooperation schließlich einen realen Mehrwert im Fähigkeiten- und Kapazitätenbereich zu generieren. Beide Delegationen stimmten auch darin überein, dass mit Verstärkung der Kooperation auch eine effizientere Verwendung ohnehin begrenzter Ressourcen erreicht werden könnte.

Gemeinsam in die Zukunft

In weiterer Folge werden Österreich und Kroatien gemeinsame Projekte initiieren. Das Bundesheer wird dabei die Verantwortung in der Entwicklung einer grenzüberschreitenden Katastrophenhilfe übernehmen, während Kroatien die gemeinsame Weiterentwicklung der Spezialeinsatzkräfte, wie dem Jagdkommando, verantwortet.

Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik

Brigadier Frank, 2.v.l., mit dem kroatischen Sicherheitspolitischen Direktor Drca, 2.v.r.

Brigadier Frank, 2.v.l., mit dem kroatischen Sicherheitspolitischen Direktor Drca, 2.v.r.

Vertreter des kroatischen und des österreichischen Verteidigungsministeriums bei Konsultationen in Wien.

Vertreter des kroatischen und des österreichischen Verteidigungsministeriums bei Konsultationen in Wien.

Eigentümer und Herausgeber: Bundesministerium für Landesverteidigung | Roßauer Lände 1, 1090 Wien
Impressum | Kontakt | Datenschutz | Barrierefreiheit

Hinweisgeberstelle