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Entminungsdienst birgt 7 Tonnen Kriegsmaterial aus Ossiachersee

Kärnten, 09. Oktober 2014  - Sechs Taucher des Entminungsdienstes des Bundesheeres waren am Kärntner Ossiachersee im Einsatz. Sieben Tonnen Kriegsmaterial konnten sie dort bergen. Pro Tag absolvierten sie rund zwei Tauchgänge. Einsatzleiter Andreas Bednarek: "Es war ein anstrengender, erfolgreicher Einsatz."

Tauchen am Ossiachersee ist bereits Tradition

Aus dem Ossiachersee bergen Mitarbeiter des Entminungsdienstes bereits seit den 1960er-Jahren Kriegsmaterial. In den Tiefen des Sees, teilweise eingegraben im Schlamm, befindet sich seit 1945 eine Vielzahl von Munition. Damals entsorgten die Briten 700 bis 1.000 Wagons im See. Um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, ist der Entminungsdienst seit 1965 jedes Jahr im Einsatz, um dieses Kriegsmaterial zu bergen.

Dabei säubern die Mitarbeiter die Uferbereiche und tauchen in 15 bis 20 Metern Tiefe den Grund des Sees ab. Aufgefundenes Material wird per Seilwinde geborgen, gereinigt und anschließend zu militärischen Sprengplätzen gebracht. "Einmal jährlich wird das gesamte vom Entminungsdienst abtransportierte Kriegsmaterial aus ganz Österreich auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig gesprengt", sagt der Leiter des Entminungsdienstes Wolfgang Korner.

Arbeiten auf Schwimmpontons

"Die Zusammenarbeit mit dem Entminungsdienst lief sehr gut", erzählt Oberst Volkmar Ertl, Kommandant des Pionierbataillons 1 aus Villach. Rund 15 Pioniere waren vor und nach dem Einsatz des Entminungsdienstes am Ossiachersee, um dem Team eine Arbeitsfläche zur Verfügung zu stellen. Sie errichteten zwei Schwimmpontons und stellten ein Schubboot zur Verfügung. Damit hatten die Entminer eine zehn mal zehn Meter große und mobile Arbeitsplattform. Geborgenes Material wurde darauf abgelegt, um eine größere Menge pro Tag bergen zu können.

Einsatzbilanz Ossiachersee

In den vergangenen vier Wochen konnte der Entminungsdienst knapp sieben Tonnen Munition aus dem Ossiachersee bergen. "Zu den Fundstücken zählten Granaten, Bomben, Kartuschen und Verpackungsmaterial", fasst Bednarek zusammen. Die geborgenen Kriegsrelikte wiegen je nach Munitionsart zwischen fünf und 130 Kilogramm. Zusätzlich konnte der Entminungsdienst noch etwa 300 Kilogramm Munitionsverpackungen aus dem See bergen. Diese haben die Mitarbeiter anschließend als Sondermüll entsorgt.

2014: Bereits mehr als 900 Einsätze

Derartige geplante Taucheinsätze finden durchschnittlich zwei Mal jährlich statt. Weitere Einsatzorte sind beispielsweise die Steyr, die Donau oder Seen in Kärnten und Oberösterreich. Zu den restlichen Einsätzen wird der Entminungsdienst kurzfristig angefordert, nachdem aufgefundenes Kriegsmaterial bei der Polizei gemeldet wurde. Dann fahren die Entminer zum Fundort, identifizieren und beurteilen das Fundstück und transportieren es fachgerecht und kostenlos ab. Je nach Gefahreneinstufung und Beschädigungsgrad der Munition wird diese an Ort und Stelle entschärft oder vernichtet. Zwischen 1. Jänner und 1. Oktober 2014 wurde der Entminungsdienst bereits 934 Mal zu einem Fundort gerufen.

Zusammenarbeit mit der Polizei

Damit die Einsätze des Entminungsdienstes reibungslos ablaufen, braucht es eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei. Sprengstoffkundige Polizisten sind zuerst an der Fundstelle und übermitteln dem Entminungsdienst die Eckdaten. Zur Fortbildung, vor allem in Munitionskunde, waren daher pro Arbeitswoche jeweils zwei Sprengstoffkundige am Ossiachersee mit dabei.

Mit Hilfe einer Seilwinde werden die Kriegsrelikte geborgen.

Mit Hilfe einer Seilwinde werden die Kriegsrelikte geborgen.

Auf der Arbeitsplattform werden die Fundstücke gelagert.

Auf der Arbeitsplattform werden die Fundstücke gelagert.

Unterstützt von seinem Kollegen bereitet sich ein Taucher des Entminungsdienstes auf den nächsten Tauchgang vor.

Unterstützt von seinem Kollegen bereitet sich ein Taucher des Entminungsdienstes auf den nächsten Tauchgang vor.

Einsatzleiter vor Ort: Andreas Bednarek vor den Fundstücken aus diesem Jahr.

Einsatzleiter vor Ort: Andreas Bednarek vor den Fundstücken aus diesem Jahr.

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