Pioniere sprengen Eisenbahnbrücke über Melkfluss
Ruprechtshofen, 04. November 2014 - Soldaten des Österreichischen Bundesheeres sprengten am Dienstag eine hundert Jahre alte Eisenbahnbrücke über den Melkfluss bei Ruprechtshofen in Niederösterreich. Ausgelöst wurde die Sprengung durch ein elektronisches Pionierfunk-Fernzündsystem. Danach löste ein Bergepanzer die verkeilten Brückenteile und ließ diese in den Fluss stürzen. Anschließend waren die Angehörigen des Pionierbataillons 3 aus Melk mit dem Ausheben der Brückenreste beschäftigt.
44-Tonnen-Brücke behindert Abfluss
Aufgrund der knapp 44 Tonnen schweren Stahlfachwerkkonstruktion und der Bahndämme kann bei Hochwasser der Fluss nur schwer abfließen. Bei Flut sind die angrenzenden Siedlungsgebiete in Ruprechtshofen und im Melkfeld bedroht. Laut Sprengmeister Robert Martschin wurde durch moderne Sprenganlagen der Gefahrenbereich bei der Zerstörung der Brücke auf ein Minimum reduziert.
"Die Sprengung eines 44 Tonnen schweren Brückentragwerks im verbauten Gebiet ist auch für uns eine einmalige Gelegenheit, unsere Fähigkeiten zu vertiefen", so Martschin, der weiters erklärt: "Die Sprengung der Brücke ist im Vergleich zu anderen Entsorgungsmöglichkeiten die kostengünstigste und einfachste." Besondere Herausforderungen waren dabei die fehlenden Zufahrtsmöglichkeiten für schwere Kräne und die Lage der Brücke im urbanen Umfeld.
Geräte messen Sprengung
Während des Sprengvorgangs wird weiters mit Schallmessgeräten und Geofonen gemessen. Die Daten sollen mit jenen vorheriger Sprengungen verglichen werden und eventuell entstehende Schäden dokumentieren. Der 200 Meter lange Bahndamm wird von einer zivilen Baufirma abgetragen.
Die fehlenden Zufahrtsmöglichkeiten für schwere Kräne und die Lage der Brücke im urbanen Umfeld stellen dabei die Pioniere vor besondere Herausforderungen. "Wir begegnen all diesen Umständen durch den Einsatz von hochmodernen Spreng- und Zündsystemen. Geladen wird der Stahl mit Razor-Schneidladungen, die durch das elektronische Pionierfunkfernzündsystem Surbs per Funk ausgelöst werden."