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Symposium: "Stärkung der Rolle von Frauen in Frieden und Sicherheit"

Parlament, 04. November 2014  - Am Montag fand im Parlament die Auftaktveranstaltung zum zweitätigen Symposium "Enhancing Women’s share in Peace and Security" statt. Dieses gesamtstaatliche Symposium beschäftigt sich mit der Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen und nachhaltiger Sicherheit. Der Sicherheitspolitische Direktor des Verteidigungsministeriums, Brigadier Johann Frank, hielt im Auftrag von Minister Gerald Klug die Eröffnungsrede. Im Anschluss fand eine international besetzte Podiumsdiskussion statt.

Der positive Einfluss von Frauen in Friedensmissionen

In seiner Eröffnungsrede verwies Brigadier Frank auf die besonderen Herausforderungen für Streitkräfte. In Bürgerkriegen seien Frauen und Kinder oftmals die am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen. "In diesem Zusammenhang ist es wichtiger denn je, eine Geschlechterperspektive in Friedensmissionen zu integrieren und dazu auch die Anzahl von Frauen in Friedensmissionen zu erhöhen", so Frank. Weibliche Soldaten wirkten nicht nur deeskalierend, sondern weibliche Opfer bauten zu diesen schneller Vertrauen auf und meldeten eher sexuelle Übergriffe.

Sicherheitsratsresolution 1325

In der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen der ehemalige UN-Botschafter von Bangladesch Anwarul Chowdhury, die österreichische Botschafterin in Paris Ursula Plassnik, die stellvertretende Generalsekretärin der Vereinten Nationen Lakshmi Puri, die libanesische Journalistin May Chidiac sowie die ehemalige PLO-Ministerin und palästinensische Menschenrechtsaktivistin Hanan Ashrawi teil. Zentrales Thema der Diskussion war die im Jahr 2000 beschlossene Resolution 1325, welche die Staaten dazu aufruft, die Rechte von Frauen zu schützen und Frauen an Friedensverhandlungen, Konfliktschlichtungen und am Wiederaufbau aktiv zu beteiligen.

Nicht Schutz der Frauen alleine, sondern vielmehr Humanität ist das Ziel

Botschafter Chowdhury, der Initiator der Resolution 1325, stellte fest, dass es in dieser Resolution nicht alleine um den Schutz von Frauen gehe, sondern vielmehr um Humanität selbst. Nur durch eine Einbeziehung von Frauen in Verhandlungen und Initiativen könne ein nachhaltiger Frieden erreicht werden. Auch wenn die Rolle der Frauen bis heute nicht anerkannt sei, so schuf diese Resolution grundlegende Änderungen in den Rahmenbedingungen internationaler Friedensbemühungen, betonte die stellvertretende Generalsekretärin Puri. Allerdings gebe es noch einen großen Nachholbedarf in der effektiven Umsetzung durch nationale Aktionspläne.

Europa hat großen Nachholbedarf

Die Europäische Union hat sich die Gleichberechtigung als Ziel gesetzt und möchte die Rolle der Frau stärken. Botschafterin Plassnik verwies allerdings darauf, dass die Europäische Union hier noch viel tun müsse. "Gleichberechtigung ist ein realer Faktor in der internationalen Politik", so Plassnik. Deswegen sollte sie verstärkt auf die europäische Agenda gebracht werden.

Entwicklung von Empfehlungen

Am 4. November fanden Expertengespräche in vier Arbeitsworkshops statt. Im Anschluss wurden Erkenntnisse in Form von Empfehlungen zusammengefasst, die in weiterer Folge in eine globale Studie zur Überprüfung der Umsetzung der Resolution 1325 einfließen sollen.

Ein Bericht der Redaktion Direktion für Sicherheitspolitik

Brigadier Frank bei der Eröffnungsrede des Symposiums.

Brigadier Frank bei der Eröffnungsrede des Symposiums.

Der bis auf den letzten Platz gefüllte Plenarsaal des Parlaments.

Der bis auf den letzten Platz gefüllte Plenarsaal des Parlaments.

Die palästinensische PLO-Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Hanan Ashrwai.

Die palästinensische PLO-Politikerin und Menschenrechtsaktivistin Hanan Ashrwai.

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