Buchpräsentation: Religionen im Krieg 1914-1918
Wien, 25. Februar 2015 - Am Mittwoch wurde an der Landesverteidigungsakademie der erste von drei Bänden über die Religionen im 1. Weltkrieg einem breiten Publikum vorgestellt. In diesem ersten Band wird dabei die Geschichte der Evangelischen Kirche während der Kriegsjahre 1914-1918 behandelt.
Dreistufige geschichtliche Aufarbeitung
Nach der Begrüßung durch den Hausherren der Landesverteidigungsakademie, Generalleutnant Erich Csitkovits, wurde die dreistufige geschichtliche Aufarbeitung vom Kriegsbeginn über den Kriegsverlauf bis hin zu den Nachwirkungen durch den Herausgeber des präsentierten Bandes, Militärsuperintendent Karl-Reinhart Trauner, vorgestellt. Den inhaltlichen Schwerpunkt bilden dabei die Evangelische Theologie, die Frömmigkeit und Geschichte der Evangelischen Kirche sowie deren markante Vertreter. Im Anschluß folgte die Würdigung durch den Bischof der Evangelischen Kirche in Österreich, Michael Bünker. Mit den Grußworten des Direktors des Heeresgeschichtlichen Museums, Christian Orter, in dessen Schriftenreihe das Buch erscheint, wurde die von der Gardemusik festlich umrahmte Veranstaltung beendet.
Breites Spektrum der Geschichte
Die Beiträge der zahlreichen Autoren im vorliegenden Buch reichen von der Kriegsbegeisterung und Kriegsbereitschaft der Evangelischen Kirche, u.a. dokumentiert durch die zahlreichen Freiwilligenmeldungen von evangelischen Theologen, über Kriegspredigten, Militärseelsorge während des Weltkriegs, Kriegsfürsorge bzw. diakonisches Handeln, Evangelische Offiziere und Künstler im Krieg bis hin zur heutigen Sicht der Evangelischen Kirche zum 1. Weltkrieg. Weitere Kapitel behandeln Gott im Krieg, die Totenehrung als Vermächtnis, Helden und Märtyrer und damit im Zusammenhang das Gefallenenbild der Evangelischen Kirche. Zahlreiche Exkurse und Beilagen, wie z.B. über das Feldpostwesen oder die Einteilung der Militärgeistlichkeit in Rangklassen und Chargen, runden das Werk ab.
Umfangreiches Gesamtwerk
Das dreibändige Sammelwerk – die weiteren Bände sollen 2015 und 2016 erscheinen – ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Militärethische Studien (IMS) und dem Institut für Religion in Frieden (IRF) und unter Zusammenarbeit mit der Orthodoxen Militärseelsorge sowie mit Vertretern der jüdischen und islamischen Religionsgemeinschaft. Das Gesamtwerk soll alle fünf in der "alten Armee" offiziell durch eine Militärseelsorge vertretenen Konfessionen bzw. Religionen umfassen, also (in alphabetischer Reihenfolge): evangelisch, islamisch, jüdisch, katholisch und orthodox. Aus forschungstechnischen Gründen und ohne Reihung haben sich die Initiatoren entschlossen, der katholischen und der evangelischen Kirche jeweils einen Band, der islamischen und jüdischen Religionsgemeinschaft sowie der orthodoxen Kirche einen Band gemeinsam zu widmen. Die jeweilige Aufarbeitung soll sich tatsächlich auf die Kriegszeit beschränken bzw. sich auf diese beziehen; es geht nicht um eine Darstellung der Geschichte der jeweiligen Konfession/Religion in der ausgehenden Monarchie oder der Zwischenkriegszeit. Ebenso findet keine Darstellung des allgemeinen oder des kriegs-/militärgeschichtlichen Geschehens (außer mit direktem Bezug zum Thema) statt.
Ein Bericht der Redaktion Evangelische Militärseelsorge
Fotos zu diesem Artikel
Begrüßung durch Generalleutnant Erich Csitkovits, Kommandant der Landesverteidigungsakademie
Buchvorstellung durch den Herausgeber des ersten Bandes, Militärsuperintendent Karl-Reinhart Trauner.
Bischof Bünker würdigt die Aufarbeitung der Geschichte.
Christian Orter macht einen Ausblick auf die nächsten zwei Bände.
Die Protagonisten der Buchpräsentation.
Die Militärpfarrer der verschiedenen Religionen und Konfessionen zieren den Einband.