Heeresmeisterschaften 2015 im militärischen Patrouillenlauf
Truppenübungsplatz Seetaler Alpe, 03. März 2015 - Bei besten Schnee- und Witterungsbedingungen starteten heute auf dem Truppenübungsplatz Seetaler Alpe die Heeresmeisterschaften im militärischen Patrouillenlauf. 87 Teilnehmer aus allen Bundesländern vom Rekruten bis zum Brigadier, darunter zwei Soldatinnen, gingen in der Disziplin "Einzelpatrouille" an den Start. Zu bewältigen war eine Loipe von 8,7 Kilometern Länge, mit einem Höhenunterschied von 250 Metern. Gestartet wurde dabei auf 1.550 Metern Seehöhe, der Scheitelpunkt der anspruchsvollen Strecke lag auf 1.800 Meter am Brandriegel. Schießen mit dem Sturmgewehr 77 und ein Handgranatenzielwurf komplettieren diesen militärischen Wettkampf.
Soldatin ist erste Starterin
Mit Startnummer Eins geht Stabswachtmeister Bettina Reichenpfader vom Versorgungsregiment 1 aus Gratkorn ins Rennen. Sie leistet ihren Dienst als Kanzlei- und Wirtschaftsunteroffizier und hat heute Papier und Schreibzeug gegen sportliche Wettkampfausrüstung getauscht. Seit 10 Jahren nimmt Frau Reichenpfader regelmäßig an militärischen Schiwettkämpfen teil. Bei zahlreichen Bereichs- und Heeresmeisterschaften hat sie viel Wettkampferfahrung gesammelt. Als Langläuferin war sie mehrere Jahre im Nachwuchskader des Österreichischen Schiverbandes. Zum heutigen Bewerb sagt Reichenpfader nach ihrem Zieleinlauf: "Die Strecke ist sehr fordernd, mit einem steilen Anstieg cirka drei Kilometer nach dem Start. Die 250 Höhenmeter bei knapp neun Kilometer Streckenlänge sind körperlich anstrengend. Für mich war die größte mentale Herausforderung, die mit militärischer Tourenschiausrüstung erzielbare Zeit nicht in Relation mit Langlaufschibewerben zu bringen. Mit Langlaufschi ist diese Strecke schneller zu bewältigen".
"Alte Diesellokomotive" mit viel Erfahrung bei Wettkämpfen
Vizeleutnant Hans Innerhofer vom Jägerbataillon 23 aus Bludesch ist an seiner Dienststelle alpiner Erkundungsunteroffizier für alpinistische Einsätze unterschiedlichster Art. In dieser Funktion erkundet er Schitouren und Kletterrouten, sichert diese für nachfolgende Alpintruppen mit Seilen und Haken und führt bei Erfordernis auch Lawinenabsprengungen durch. Seit 1978 startet Innerhofer bei Militärmeisterschaften und ist bereits mehrfacher Heeresmeister in Einzel- und Mannschaftsbewerben. Zum aktuellen Einzelpatrouillenlauf meint er: "Bei diesem Bewerb handelt es sich um eine Mischung zwischen Schibergsteigen und klassischem Langlauf mit mehrmaligem Wechsel der Steigfelle. Daher kann man auch viel Zeit bei den manipulativ-technischen Fertigkeiten wie dem Fellwechsel gewinnen. Gute Trefferergebnisse beim Schießen und Handgranatenzielwurf sind für eine erfolgreiche Platzierung mitentscheidend. Als 'alte Diesellokomotive' mit viel Routine ist es mir gut gegangen, ich bin mit meiner Zeit sehr zufrieden".
Heeresmeister 2015 sind ermittelt
In der allgemeinen Klasse siegte Stabswachtmeister Patrick Innerhofer vom Jägerbataillon 23 aus Bludesch mit einer Zeit von 37:26,7 gefolgt von Oberstabswachtmeister Josef Grugger vom Führungsunterstützungsbataillon 2 mit einer Zeit von 37:42,2. Am dritten Platz steht Oberstabswachtmeister Rupert Meikl vom Kommando Luftraumüberwachung mit einer Zeit von 38:02,6 auf dem Podest. In der Seniorenklasse heißt der neue Heeresmeister Offiziersstellvertreter Wolfgang Egartner. Er siegt mit einer Zeit von 37:24,5.
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark