Österreich unterzeichnet EU-Abkommen für internationale Gebirgsausbildung
Hochfilzen, 09. Juni 2015 - Am Dienstag besiegelte das Österreichische Bundesheer offiziell seine Teilnahme als "Lead-Nation" an der "Mountain Training Initiative" für die internationale Gebirgsausbildung. Diese läuft im Rahmen des EU-Programms "Pooling and Sharing" und fördert die Zusammenarbeit innerhalb Europas, etwa für lebensrettende Einsätze im hochalpinen Gelände.
Training in Österreich
Österreich bietet seit mehreren Jahren militärische Gebirgsausbildung auf Basis zwischenstaatlicher Vereinbarungen an. So bildete das Bundesheer Soldaten aus Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen und Schweden zum Heeresbergführer mit österreichischer Qualifikation aus.
Führungsrolle als Auszeichnung
Brigadier Anton Wessely unterzeichnete für Österreich das Abkommen am Truppenübungsplatz Hochfilzen. Er betont: "Österreich sieht seine Führungsrolle in dieser europäischen Initiative als Auszeichnung hier einen wesentlichen Beitrag im Bereich der Gebirgsausbildung im europäischen Verbund leisten zu können."
An einem Strang
Mit dem Abkommen sollen Standards basierend auf Erfahrungen aus Einsätzen und Ausbildungen zur Gebirgsausbildung zu Materialien, Techniken und Begrifflichkeiten vereinheitlicht werden. Darauf aufbauend wird ein Forum gebildet, wo die Nationen Ausbildungsmöglichkeiten anbieten und sich zur Teilnahme an Gebirgsausbildungen bei anderen melden können. Damit ziehen Österreich und sieben Nationen (Belgien, Bulgarien, Deutschland, Kroatien, Niederlande, Polen und Slowenien), die gestern ebenfalls unterschrieben haben, an einem Strang, tauschen sich aus und profitieren voneinander.
Leitung seit 2012
Das Bundesheer übernahm 2012 die Leitung der militärischen Gebirgsausbildung in der EU. Jährliche Gebirgsübungen wie die "Capricorn 2015" oder Wettkämpfe wie die "Edelweiss Raid" sind Teil der gebirgstechnischen Ausbildung im Bundesheer und vereinen die Nationen im Training. Das nächste Treffen zur Initiative findet im November dieses Jahres in Belgien statt.