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Gemeinsam stark: Pioniere trainieren Retten und Bergen in steilem Gelände

Rein, 16. Juni 2015  - Bei dichtem Nebel und regnerischem Wetter trainierten Soldaten des Baupionier- und Katastrophenhilfeeinsatzzuges der Stabskompanie des Militärkommandos Steiermark: Eine Sanitäts-, Rettungs- und Bergeübung in einem steilen Waldgelände in Rein bei Graz stand auf dem Dienstplan.

Ausbildung für Katastrophenhilfe

Diese Ausbildung ist Teil der spezialisierten Einsatzvorbereitungsausbildung für Katastropheneinsätze nach Sturm- oder Schneebruchschäden in Wäldern. Das unfreundliche Wetter begünstigte die Herbeiführung realistischer Übungsbedingungen erheblich, da unter diesen Bedingungen wegen des rutschigen Untergrundes die Gefahr von Forstunfällen besonders hoch ist. Die Rettungskette in einem konkreten Anlassfall muss jedoch trotzdem gewährleistet bleiben.

Zusammenarbeit mit Spezialisten

Die Pioniere trainierten Erste Hilfe-Maßnahmen bei Forstunfällen in Zusammenarbeit mit Soldaten vom Rette- und Bergezug der ABC-Abwehrkompanie, Notfallsanitätern und einer Notärztin. Insgesamt nahmen an dieser erweiterten Sanitätsausbildung rund 50 Soldaten teil. Den ganzen Tag über wurden lebensrettende Sofortmaßnahmen in der Selbst- und Kameradenhilfe trainiert, um für alle Einsätze  - auch bei gefährlichen Arbeiten im schwierigen Gelände, gut vorbereitet zu sein. Abschluss und Höhepunkt dieser Ausbildung: Die Bergung eines Rollenspielers, der einen Soldaten darstellte, welcher nach einem Unfall im unwegsamen Gelände unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt war.

Profis für Bergungen

Oberstabswachtmeister Thomas Käfer ist Gruppenkommandant vom Rette- und Bergezug der ABC-Abwehrkompanie in Graz. Er hat schon an mehreren Assistenzeinsätzen und internationalen Katastrophenhilfeübungen im Ausland teilgenommen. Bei dieser Übung war er Kommandant der zugeteilten Rette- und Bergegruppe. Ein mit Pressluft betriebener Hebekissensatz und die Bergetrage mit Rettungsleine kamen dabei zum Einsatz. Über diese besondere Ausbildung sagt er: "Eine derartige Rette- und Bergeeinheit ist bei allen Assistenzeinsätzen zwingend notwendig, um eine rasche und lückenlose Rettungskette zu gewährleisten. Für verunfallte Patienten wird dadurch wertvolle Zeit bis zum Eintreffen der Sanitätsfahrzeuge oder des Rettungshubschraubers gewonnen. Wir Soldaten vom Rette- und Bergezug trainieren das Befreien von Verunfallten aus einer Zwangslage unter Einsatz von Spezialausrüstung und den Abtransport über unwegsames Gelände sehr oft. Dadurch haben wir uns für solche Bergeeinsätze viel Erfahrung angeeignet."

Koordinierte Zusammenarbeit essenziell

Oberstabswachtmeister Bernd Kiefer ist diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger, Sanitätsunteroffizier, Notfallsanitäter und Sachbearbeiter für Sanitätsangelegenheiten beim Militärkommando Steiermark. In diesen Funktionen hat er schon an zahlreichen Assistenzeinsätzen teilgenommen. Deshalb war es ihm ein persönliches Anliegen, diese Übung zu planen und anzulegen. Kiefer zu den Übungserkenntnissen: "Die koordinierte Zusammenarbeit der Ersthelfer am Unfallort, von Rette- und Bergeeinheiten sowie dem qualifizierten Sanitätspersonal bis zum Notarzt sind Garant, dass verletzte Soldaten professionell, wirkungsvoll und schnell in ein Krankenhaus abtransportiert werden können. Weil bei Forstarbeiten in schwierigem Gelände, oft abseits von erschlossenen Straßen und Wegen, auch schwere Verletzungen passieren können, ist das für verunfallte Patienten lebensrettend."

Unfallopfer wird gerettet

Rekrut Daniel Zöhrer aus Leutschach in der Südsteiermark ist Anfang Mai eingerückt und leistet seinen Wehrdienst als Pionier beim 1. Baupionier- und Katastrophenhilfeeinsatzzug der Stabskompanie des Militärkommandos Steiermark. Die Kettensägeausbildung hat er bereits absolviert. Bei dieser Übung war er unter einem Baumstamm eingeklemmt liegend, als Rollenspieler eingeteilt. Über die Erstversorgung durch seine Kameraden und die anschließende Bergung erzählt er: "Für mich war da alles sehr realistisch. Meine Kameraden haben sich sofort um mich gekümmert. Sie haben den Unfallort von Hindernissen frei gemacht, damit die Rettungskräfte ungehindert zum Unfallstelle gelangen können. Ich fand es sehr gut, dass immer ermutigend mit mir gesprochen wurde. Die Versorgung meiner dargestellten Verletzungen, die Bergung und der Abtransport waren sehr rasch und gekonnt."

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Steiermark

Gemeinsam stark: Eine Bergetrage mit Rettungsleine wird zur Bergung über den Steilhang eingesetzt.

Gemeinsam stark: Eine Bergetrage mit Rettungsleine wird zur Bergung über den Steilhang eingesetzt.

Übungsszenario: Kameraden leisten dem Unfallopfer sofort Erste Hilfe.

Übungsszenario: Kameraden leisten dem Unfallopfer sofort Erste Hilfe.

Der Notfallsanitäter beginnt mit der Versogung lebensbedrohender Verletzungen.

Der Notfallsanitäter beginnt mit der Versogung lebensbedrohender Verletzungen.

Das mit Pressluft betriebene Hebekissen hebt Lasten bis zu 17 Tonnen.

Das mit Pressluft betriebene Hebekissen hebt Lasten bis zu 17 Tonnen.

Oberstabswachtmeister Thomas Käfer leitet die Bergemaßnahmen zur Befreiung des Verletzten.

Oberstabswachtmeister Thomas Käfer leitet die Bergemaßnahmen zur Befreiung des Verletzten.

Oberstabswachtmeister Bernd Kiefer lobt die Zusammenarbeit der eingesetzten Hilfskräfte.

Oberstabswachtmeister Bernd Kiefer lobt die Zusammenarbeit der eingesetzten Hilfskräfte.

Rekrut Daniel Zöhrer fühlt sich durch seine Kameraden und die Helfer gut betreut.

Rekrut Daniel Zöhrer fühlt sich durch seine Kameraden und die Helfer gut betreut.

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