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Pioniere üben mit Heimvorteil: Großübung im Drautal

Feffernitz an der Drau, 09. September 2015  - "Pionierkampfunterstützer, Baupionier, Maschinenpionier, Wasserpionier und Brückenpionier - diese fünf Fähigkeiten muss jeder Pionier in Villach beherrschen, um unser Einsatzspektrum zu gewährleisten“, erklärt der Kommandant des Pionierbataillons 1, Oberst Volkmar Ertl.

Die Übungsserie "Heimvorteil"

Aus diesem Grund findet bei den Pionieren aus der Villacher Rohr-Kaserne jedes Jahr eine Übung zum Erhalt und zur Erweiterung ihrer Fähigkeiten statt. Von 8. bis  10. September wird unter dem Namen "Heimvorteil 15" drei Tage, bei Tag und Nacht, am Wasser und zu Land, im Raum Feistritz in Oberkärnten trainiert.

Während der Übung arbeiten die Pioniere mit dem Führungsunterstützungsbataillon 1 aus Villach und dem Jägerbataillon 25 aus Klagenfurt zusammen. Insgesamt stehen dabei rund 500 Soldaten im Einsatz.

"Das Teamwork mit Infanteriekräften und der Fernmeldetruppe ist für uns sehr wichtig. Dieses Zusammenführen der Kräfte ermöglicht uns einen selbstständigen Einsatz, ohne auf Hilfe von außen angewiesen zu sein", so Oberst Ertl.

Ein autarkes Feldlager auf zwei Hektar

Die Pioniere sind in der Lage, in kürzester Zeit ein Feldlager zu errichten und zu bewachen. Dabei ist von der Strom- und Wasserversorgung, Funk-, Telefon- und Internetverbindung bis hin zur Verpflegung alles vorhanden.

Die Grundlage für dieses Feldlager ist eine alte Schottergrube. Diese wurde innerhalb von drei Wochen für die Nutzung bearbeitet und eingeebnet. Auf über zwei Hektar finden nun über 42 Zelte, 14 Container und mehr als 80 Fahrzeuge Platz. Das Bataillon verfügt auch über eigenes Personal, welches den Lagerbetrieb aufrechterhält.

Das Übungsszenario

Der Übungsablauf ist auf einem internationalen Konfliktszenario im Rahmen der EU aufgebaut, das man bei Auslandseinsätzen vorfindet. Damit ist ein realitätsnaher Ablauf sichergestellt. Die Instandsetzung von zerstörter Infrastruktur, der Aufbau und Betrieb eines autarken Feldlagers, die Sicherstellung von Bewegung über Gewässer und der Schutz von kritischer Infrastruktur sind dabei die Aufgaben der 500 Soldaten.

"Die Sicherheit ist jeden Cent wert"

"Um im Einsatz zu funktionieren und helfen zu können, müssen die Handgriffe sitzen und ständig geübt und trainiert werden, bei Tag und auch bei Nacht. Die Kosten für diese Übung belaufen sich auf rund 160.000 Euro an Überstunden und sind für den Fähigkeitserhalt auch notwendig", erklärt Oberst Ertl.

Das Pionierbataillon hat in seinen knapp 60 Jahren, gegründet im April 1956, bereits viele Leistungen erbracht. Allein im ersten Halbjahr 2015 hat es schon drei Assistenzeinsätze (Waldbrand in Oberkärnten, Hagel-Unwetter im Raum Villach und Verklausung im Bezirk Spittal) und mehrere Unterstützungsleistungen, wie unlängst bei der Zusammenarbeit mit der ÖBB, absolviert.

In vier Einrückungsterminen bildet das Bataillon jährlich mehr als 600 Rekruten aus, die ebenfalls mit zu den Einsätzen ausrücken. Das Pionierbataillon zählt mit seinem durchschnittlichen Personalstand von rund 500 Soldaten zum personalstärksten Verband der 7. Jägerbrigade.

Der Verband ist mit seinem Spezialgerät, wie zum Beispiel einem ferngesteuerten Minenräumfahrzeug und dem gepanzerten Mehrzweckfahrzeug IVECO sowie den 266 PS starken Pionier-Arbeits- und Transportbooten, nicht nur modern ausgerüstet. Für Unterstützungsleistungen sowie Katastrophen- und Assistenzeinsätzen sind im Bataillon Kräfte in Kompaniestärke, mit rund 150 Soldaten sowie einer Kaderpräsenzeinheit des Kampfmittelabwehrzuges von 36 Soldaten, rasch verfügbar.

Spezialisten im Brückenbau

Vizeleutnant Michael Moser erklärt: "Eine Brücke kann im Katastrophenfall binnen zwei Stunden aufgestellt werden und ist je nach Art für eine Tragkraft für bis zu 70 Tonnen, in Ausnahmefällen für bis zu 110 Tonnen, ausgelegt. Wir üben den Brückenbau an den verschiedenen Systemen rund hundert Mal im Jahr. Heuer haben wir bereits Brücken in Kremsbrücke, Heiligenblut, Federaun und hier in Puch aufgebaut."

Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Kärnten

Das zwei Hektar große Lager im Überblick.

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Oberst Ertl erklärt den Ablauf der Übung.

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Eine Pionierbrücke wird aufgebaut.

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Die Arbeist- und Transportboote...

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...im Einsatz.

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Maschinengewehre können vom Boot aus eingesetzt werden.

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