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Führende Militärhistoriker referieren in Wien über den Ersten Weltkrieg

Wien, 05. Oktober 2015  - Vor etwas mehr als 100 Jahren hat der Erste Weltkrieg (1914–1918) die Nationen eines aufstrebenden Europas jäh in eine Katastrophe gestürzt. Ab heute beleuchten führende Militärhistoriker an der Wiener Landesverteidigungsakademie vor allem Kriegsschauplätze, die bislang kaum ins Rampenlicht des wissenschaftlichen Diskurses gerückt sind – wie etwa das östliche Mittelmeer.

Das Institut für Strategie und Sicherheitspolitik der Landesverteidigungsakademie richtet die zweitägige Veranstaltung gemeinsam mit Partnern der Österreichischen Kommission für Militärgeschichte und der Österreichischen Gesellschaft für Heereskunde aus. Dabei kommen führende Militärhistoriker zu Wort, wie etwa der britische Professor Sir Hew Strachan, der vor kurzem noch in Oxford gelehrt hat und nun an der schottischen Universität Saint Andrews tätig ist.

Der Erste Weltkrieg werde in der Erinnerung oft auf wenige Kriegsschauplätze verengt gesehen: in erster Linie auf die Westfront und – besonders aus österreichischer Perspektive – auf die Ost- und ab 1915 auf die Südwestfront gegen Italien, sagt Universitätsdozent Erwin Schmidl, Leiter des Instituts.

"Kriegsschauplätze, die oft vergessen werden"

Andere Regionen dieses Konflikts – der serbische Kriegsschauplatz etwa oder die Ereignisse in Übersee – sieht Schmidl als weitgehend vernachlässigt an. "Deshalb konzentrieren wir uns bewusst auf Kriegsschauplätze, die oft vergessen werden", sagt der Experte und er fügt hinzu: "Die Konsequenzen dieser Auseinandersetzungen scheinen uns gerade jetzt wieder 'einzuholen' – im östlichen Mittelmeerraum und im Nahen beziehungsweise Mittleren Osten."

So wie der Beginn dieses Konflikts, der Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Serbien, in gewisser Weise der "dritte Balkankrieg" innerhalb weniger Jahre gewesen sei, so stellten auch die Kämpfe rund um die Türkei eine Fortsetzung früherer Auseinandersetzungen zwischen dem Osmanischen Reich und den Balkanstaaten und dem Russischen Reich dar.

Außerdem sei es um die Frage des künftigen Einflusses in der arabischen Welt gegangen. Die vermeintliche "Lösung", die sich aus dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches ergeben habe, beschäftige die Weltpolitik bekanntlich bis heute, führt Militärhistoriker Schmidl aus – und: "Daher haben die historischen Präsentationen im Rahmen der Tagung mehr als sonst eine aktuelle Dimension."

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Militärhistoriker Schmidl: "Konzentrieren uns bewusst auf Kriegsschauplätze, die oft vergessen werden."

Militärhistoriker Schmidl: "Konzentrieren uns bewusst auf Kriegsschauplätze, die oft vergessen werden."

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