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Brigadier Dr. Hirschmugl als österreichischer „Katastrophenmanager“ im Iran

Kerman, Bam, 02. Jänner 2004  - Im Rahmen des Internationalen Hilfseinsatzes für das Erdbeben im Iran wurde eine wesentliche Koordinationsstelle von einem Österreicher geleitet. Brigadier Dr. Alois Hirschmugl vom Kommando Internationale Einsätze hat im Rahmen von UNDAC (United Nations Disaster Assessment and Coordination) vom 27. Dezember bis 31. Dezember 2003 in Kerman das Reception Center geleitet. Diese Einrichtung war die Empfangs- und Koordinationsstelle für den multinationalen Hilfseinsatz im Iran.

Nach seiner Alarmierung am 26. Dezember 2003 wurde er mit einem Hubschrauber zum Flughafen nach Wien geflogen und verlegte anschließend gemeinsam mit einer Suchmannschaft der IRO mit Rettungshunden in den Einsatzraum um dort als erstes eintreffendes UNDAC-Mitglied gemeinsam mit Briten und Schweden (insgesamt drei Mann) das Empfangs- und Koordinationszentrum einzurichten und zu betreiben.

Ab 30.Dezember 2003 diente das Reception Center auch als Depature Center (Abreisezentrum) und hatte die abfliegenden Teams beim Auschecken (Zoll/Emigrationsbüro) vor Ort zu unterstützen. Es war auch beim Abflug die logistische Unterstützung durch Belademannschaften gleich wie bei der Ankunft zu koordineren.

Aufgaben des „Reception Centers“:

  • In Empfangnahme der ankommenden Teams
  • Ersteinweisung in die Lage (Aktuelle Informationen wurden durch das UNDAC Team, welches vor Ort in Bam das OSOCC(On Site Operations Coordination Center) betrieb und auch Erkundungen durchführte, bereitgestellt)
  • Unterstützen der ankommenden Teams bei Zoll/Visaangelegenheiten. (Diese Formalitäten wurden etwas später generell durch die Iranische Regierung ausgesetzt.)
  • Organisation des Weitertransportes nach Bam durch Busse, Lastwagen, Hubschrauber oder C 130 Transportflugzeuge, wobei die Entladung und Beladung durch das iranische Militär bestens unterstützt wurde.
  • Erforderliche Organisation der Betankung der Luftfahrzeige
  • Bereitstellung von Wettervorhersagen
  • Lösung aller anfallenden Probleme durch Verhandlungen mit den zuständigen Stellen vor Ort über: Transport, Unterbringung, Betankung, Verpflegung - soweit nicht vorhanden- Kontaktadressen, Verbindungsaufnahme mit den territorialen Behörden auf Regierungsebene, zum Gesundheitsministerium, zur Flughafenbetriebsgesellschaft, zum Immigrationsbüro Dolmetscher, etc.)
  • Erste Ansprechstelle für jeden ankommenden Reisenden (Es gab relativ viele Einzelreisende, die helfen wollten, aber ohne Ausrüstung vor Ort ankamen)
  • Auskunftsstelle für verschiedenste internationale und nationale Medien

Zahlen/Daten/Fakten zum Einsatz:

  • 26.Dezember 2003, 01 57 Uhr Erdbeben 6,7 nach der Richterskala
  • Ca. 34 000 Tote (Stichdatum 2.Jänner 2004)
  • Über 30 000 Verletzte, davon ca. 10 000 Schwerstverletzte wurden evakuiert (meist über Kerman nach Teheran ausgeflogen
  • Ca. 70. 000 Obdachlose
  • Ca. 80% der Häuser in Bam wurden zerstört
  • 61 internationale Teams aber auch Einzelpersonen waren vor Ort ( 1166 Personen, davon 38 US Rettungs- und Berge-Teams)
  • Sofortige Mobilisierung von 20.000 iranischen freiwilligen Helfern
  • Vollste Unterstützung durch die Regierung
  • Weiterverteilung der Hilfsgüter erfolgte erfolgreich über den Iranischen Roten Halbmond
  • Ca. 7 Lebendbergungen, eine internationale Lebendbergung
  • Bis 31.Dezember 2003: Ca. 1400 Landungen von Flugzeugen mit Hilfs-, Rettungs- und Bergegütern

Brigiadier Dr. Alois Hirschmugl verfügt über umfangreiche Erfahrungen im multinationalen Krisenmanagement aus den beiden Einsätzen in Mosambique 2000 und Algerien 2002.

Ein Bericht der Redaktion Streitkräfteführungskommando

Brigadier Dr. Alois Hirschmugl

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Wasserausbildung für Katastropheneinsätze in Island

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Lufttransport in den Einsatzraum

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Das "OSSOC" in Algerien

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Lagebesprechung im UNDAC-Team

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