Flüchtlinge: Miliz im Einsatzstab des Militärkommandos Oberösterreich
Linz/Hörsching, 28. Jänner 2016 - Auf 10. September 2015 datiert der erste Eintrag im Kommandotagebuch zum Unterstützungsleistungseinsatz zur Bewältigung der Flüchtlingssituation. Seit dem 15. September des Vorjahres, bevor diese Woche der erste geschlossene Miliz-Zug freiwillig in den Assistenzeinsatz abgerückt ist, waren bereits einzelne oberösterreichische Milizsoldaten als "freiwillig Waffenübende" im Einsatz. Sie versahen Dienst als Verbindungsoffiziere in der Linzer Landespolizeidirektion oder verstärkten den Einsatzstab im Militärkommando Oberösterreich.
Schnittstelle zur Exekutive
Einer dieser Milizsoldaten ist Oberstleutnant Gerhard Utz, im Zivilberuf Versicherungsmakler und in seiner Milizfunktion Verbindungsoffizier zu den Behörden.
Er hatte die Integration eines militärischen Verbindungsoffiziers in die Landespolizeidirektion initiiert und leistet weiterhin Dienst im Militärkommando am Hörschinger Fliegerhorst Vogler als Stabsoffizier für militärische Sicherheit. "Bis Mitte Jänner hatten wir bereits über 220 Diensteinteilungen von rund 40 Milizoffizieren bei der Landespolizeidirektion. Der Platz war rund um die Uhr besetzt", so der Leondinger, "einige Milizkameraden rückten sogar tageweise direkt zur LPD ein und nach ihrem Dienst wieder ab in den Zivilberuf."
Mehrwert Einsatzerfahrung
Für die Soldaten aus der Miliz bietet der Dienst im Rahmen der militärischen Unterstützungsleistung einen entscheidenden Mehrwert und eine Chance gegenüber sonst stattfindenden Übungen: Bei der Bewältigung der Flüchtlingssituation wird mit anderen Einsatzorganisationen im realen Umfeld zusammengearbeitet. Und es geht um das gegenseitige Kennenlernen der jeweils anderen Arbeitsweise und Problemlösungskompetenz.
"Dienstgrade sind dabei vollkommen unwichtig. Vielmehr zählt die Fähigkeit zu Zuarbeit und Kommunikation", merkt Gerhard Utz an.
Weitere Milizsoldaten im Einsatz
Hauptmann Klaus Stögermair, im Zivilberuf Bauleiter im Spezialtiefbau, nutzt seine freie Zeit ebenso, um seinem "Zweitberuf" Milizoffizier im Militärkommando Oberösterreich nachzugehen. Er war ebenso als Verbindungsoffizier in der Landespolizeidirektion Oberösterreich eingesetzt und leistete Dienst in der Stabsabteilung für Ausbildung und Einsatzführung. In dieser Funktion war er unter anderem mitverantwortlich für die Ausbildungsorganisation des kürzlich in den Assistenzeinsatz entsandten Miliz-Zuges des Jägerbataillons Oberösterreich.
Aktuell werden für den Einsatz im Bundesland keine weiteren Milizsoldaten benötigt. "Aber wir sind stolz, dabei zu sein und bereit, wenn man uns braucht", schließt Oberstleutnant Utz.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Oberösterreich