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Die 1. Jägerbrigade als verantwortliche Brigade für den Kosovo - Einsatz - eine Bestandsaufnahme.

EISENSTADT, 21. Jänner 2004  - Seit dem Beschluss des Nationalrates über die Entsendung eines mechanisierten Infanteriekontingentes in Bataillonstärke mit Mannschaftstransportpanzer „Pandur“ für den Einsatz im Kosovo (1. Juli 1999) führt die 1. Jägerbrigade hauptverantwortlich die Aufstellung, Formierung, Auswahl dieses „Austrian Contingent/Kosovo Force“ (AUCON/KFOR) und mit wesentlichen Elementen auch die Einsatzvorbereitung, die einsatzspezifische Verbandsausbildung („Force Integration Training“ = „FIT), durch.

Im Juni 1999 erhielt die 1.Jägerbrigade (damals noch durch das Korpskommando I) den Auftrag zur Formierung und Ausbildung sowie Bereitstellung des Auslandskontingentes AUCON/KFOR für einen geplanten Einsatz im Zuge einer multinationalen Einsatztruppe im Kosovo.

Hiezu wurde beim Jägerbataillon 17 der Formierungsstab für „vorbereitete Einheiten für den Auslandseinsatz“ („VOREIN“) eingerichtet und die wesentlichen Teile der Aufgabendurchführung an das Jägerbataillon 17 delegiert. Da diese wichtige Auslandsaufgabe auch von Jägerbataillon 17 zusätzlich zu den weiterlaufenden Aufgaben in Österreich durchgeführt werden musste, wird seit Beginn dieser Aufgabe jeweils eine Einheit mit der Formierung befasst und für die Dauer der Kontingentsausbildung AUCON/KFOR von anderen Ausbildungsaufgaben zurückgestellt. Dies schafft notwendige Personal- und Gerätereserven. Die

Die folgenden Rotationen von AUCON/KFOR, jeweils im Herbst (ab 1999) und Frühjahr der Jahre ab 2000 bis zum 4. Kontingent (AUCON4/KFOR) wurden personell und materiell durch das Kommando der 1. Jägerbrigade und dem Jägerbataillon 17 befüllt, aufgebaut und in Normausbildungsabläufen festgelegt. Hiebei nahm die 1. Jägerbrigade die internationale Aufgabe als überregionale und internationale Brigade wahr.

Beim Kontingent AUCON2/KFOR gab es erstmalig eine einsatzraumspezifische Verbandsausbildung („FIT“), die die besonderen Verhältnisse und Forderungen des Einsatzes im Kosovo berücksichtigte und – ab AUCON4/KFOR unter Führung eines Brigadekommandos den Einsatz in Normsituationen durchübte. Dieses Brigadekommando wurde als Multinationales Kommando zusammengestellt und in die Ausbildung einbezogen.

Um auch das Führungspersonal zu schulen, bzw. geeignete Ausbildungs- und Erfahrungsgrundlagen zu schaffen wurde in der 1. Jägerbrigade sehr auf internationales Engagement und internationale Übungsteilnahmen auch außerhalb der Rotationen Wert gelegt.

Ab dem Kontingent AUCON5/KFOR wurde die Brigadeaufgabe im Rahmen des „FIT“ vom Kommando für Internationale Einsätze („Zentrum Einsatzvorbereitung“ - ZEV) in Bruck und Götzendorf mit weiterer personeller und materieller Unterstützung der 1. Jägerbrigade (in Stabsfunktionen) übernommen. Für die Erleichterung der Formierung und Personalaufbringung, aber auch für die Gewinnung einer genormten militärischen Personalstruktur wurde ab dem Kontingent AUCON5/KFOR die Aufteilung und Zuordnung von Patenverbänden (Bataillonsebene) eingeführt. Die eingeführten und perfektionierten Abläufe von der Meldung über die Aufnahme und Formierung, über die genormte Einsatzvorbereitung bis hin zu der erforderlichen Nachbereitung haben sich bei der 1. Jägerbrigade bewährt und wurden stetig verbessert.

Die Geräteaufbringung erfolgte bis AUCON6/KFOR aus den zugeordneten Organisationsplänen und wurde ausschließlich von der 1. Jägerbrigade und erst ab AUCON7/KFOR auch von anderen Brigaden des Österreichischen Bundesheeres getragen. Durch die (jetzt) schon große Anzahl der eingesetzten und somit auch ausgebildeten Soldaten für diesen Einsatz wird auch stetig die Personalsituation innerhalb der 1. Jägerbrigade entschärft: War die Brigade am Beginn und in den ersten Einsätzen auf sich alleine gestellt und die eigenen ausgebildeten Soldaten angewiesen, so kann jetzt und in zukünftigen Einsätzen bereits auf Personal anderer Brigaden zurückgegriffen werden.

Im Jahr 2004 steht nunmehr das 10. Kontingent (AUCON10/KFOR) zur Vorbereitung und den Einsatz heran. In Abänderung der bisherigen nur im Bereich der 1. Jägerbrigade erfolgten Vorbereitungen ist mit dem Kontingent 10 erstmalig eine andere Brigade, nämlich die 3. Panzergrenadierbrigade, befasst. Dies dient vor allem dem militärischen Zweck, dass neben der 1. Jägerbrigade auch alle anderen Brigaden ein entsprechendes „Know-how“ für diese Art des Auslandseinsatzes aufbauen. Das nächste Kontingent (AUCON/KFOR11), wie alle weiteren ungeraden Kontingente, wird wieder (wie bisher) durch die 1. Jägerbrigade ausgewählt, vorbereitet und ausgebildet.

Der Einsatzraum im Kosovo ist in vier Verantwortungsbereiche („Multinational Brigade“ = „MNB“) eingeteilt, die jeweils einer Nation zugeordnet sind: Frankreich, Deutschland (& Italien), Finnland und USA. Innerhalb des Verantwortungsbereiches der Deutschen Bundeswehr (im Süden des Kosovo) ist neben Österreich noch ein Kontingent aus der Türkei eingesetzt. Das österreichische Camp mit der Bezeichnung „Casablanca“ befindet sich in Suva Reka. In das österreichische Kontingent sind auch Soldaten aus der Schweiz sowie aus Deutschland eingegliedert.

Weiterhin wird der Einsatz durch zwei österreichische Rotationen im Kalenderjahr (April, Oktober) abgedeckt, wobei die Auswirkung erwartbarer struktureller Änderungen der internationalen Kräfte am Balkan auf die Truppengestellung Österreichs abzuwarten bleibt.

Ein Bericht der Redaktion 1. Jägerbrigade

Sanitäter beim Einsatz

Sanitäter beim Einsatz

Kette zur Abwehr von Demonstranten

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Blockade zur Abschirmung vor Demonstranten

Blockade zur Abschirmung vor Demonstranten

Abschirmung von Wohngelände

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