Feierliche Verleihung der Lehrgangsabzeichen an der Heeresunteroffiziersakademie
Enns, 14. Juni 2016 - Bei einem Festakt an der Heeresunteroffiziersakademie erhielten am Dienstag die Teilnehmer des Lehrgangs "Militärische Führung 2" vom Akademiekommandanten Brigadier Nikolaus Egger ihr Lehrgangsabzeichen verliehen.
Seit über 20 Jahren Tradition
Seit 1995 ist es Tradition an der Akademie, dass sich die Teilnehmer der Ausbildungslehrgänge zum Unteroffizier einen Jahrgangsnamen nach Vorbildern aus der österreichischen Militärgeschichte auswählen. Brigadier Egger gratulierte dem Lehrgang zur Wahl von Stabsfeldwebel Karl Bund als Namensgeber und Vorbild. "Halten sie das Andenken an ihren Namensgeber in Ehren", ermutigte Egger den Lehrgang.
Der Namensgeber: Stabsfeldwebel Karl Bund
In seiner Laudatio schilderte der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, Christian Ortner, den militärischen Hintergrund des Namensgebers. Stabsfeldwebel Karl Bund ging bereits 1914 als Angehöriger des k.u.k. Infanterieregimentes Nr. 47 an die Front gegen Russland nach Galizien und wurde dort mit der Silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Klasse ausgezeichnet.
Nach seiner Ausbildung zum Stabsunteroffizier wurde Bund als Zugskommandant in der 2. Feldkompanie an der Südfront gegen Italien eingesetzt. Bei einer Aufklärungspatrouille im Waldgebiet des Bosco di Pasolaro hat er sich wieder durch seine Tapferkeit ausgezeichnet. Mit nur zwölf Mann gelang es ihm, erfolgreich eine Übermacht von 94 Italienern zu überwältigen und wichtiges Kartenmaterial zu erbeuten. Dies war schließlich auch der Anlass für die anschließende Verleihung der Goldenen Tapferkeitsmedaille am 13. Juni 1916.
Bund verstarb am 1. Mai 1940, von Krankheit und Entbehrungen gezeichnet, mit erst 49 Jahren in Radkersburg.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Oberösterreich