Der Milizbeauftragte: Ein offenes Ohr für die Milizsoldaten
Allentsteig, 27. September 2016 - Brigadier Erwin Hameseder ist der Milizbeauftragte des Bundesheeres. Am Dienstag besuchte er die Übung des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister". Der Kommandant des Bataillons, Oberstleutnant Stefan Koroknai, informierte Hameseder über die Ausbildung.
Verlauf der Übung und Herausforderungen
Die Stabsoffiziere berichteten über den bisherigen Verlauf der Übung und über die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen. Der ständige Begleiter vieler Übungen - die eingeschränkte Verfügbarkeit von Fahrzeugen - könnte sich in den kommenden Jahren verbessern: Eine Sonderinvestition soll diesen Mangel beheben.
Bis 2018 müssen vier Milizbataillone gleichzeitig einsetzbar sein, weshalb neben Fahrzeugen auch in Ausrüstung, Funkgeräte und Nachtsichtgeräte investiert werde, sagte Hameseder.
Verstärkte Personalwerbung
In den kommenden Jahren wird auch in die Personalgewinnung investiert. Vor allem der Nachwuchs an Unteroffizieren ist für die Miliz derzeit ein Problem: Angehende Miliz-Unteroffiziersanwärter müssen sich für ein Jahr durchgehend verpflichten, nach weiteren sechs Monaten Fernstudium mustern sie dann als Wachtmeister aus.
Längere Übungen
Beim Besuch der Jägerkompanien hatte Hameseder nicht nur für die Anliegen der Kompaniekommandanten ein offenes Ohr; auch den Ausbildern der Garde hörte er aufmerksam zu. Der Grundtenor war meist derselbe: Zehn Tage Übung sind für eine nachhaltige Ausbildung zu kurz. Diese Ansicht unterstrich Hameseder: "Für anspruchsvolle Szenarien muss man eine längere Übung haben", sagte er.
Miliz muss Mehrwert bieten
Auch die persönliche Weiterbildung der Milizsoldaten sprach er an. Um in der Wirtschaft Akzeptanz zu finden, müsse die Miliz einen Mehrwert bieten. Das könne beispielsweise durch Seminare geschehen, die das Bundesheer anbietet. Unternehmen könnten sich damit die Kosten für eigene Weiterbildungsmaßnahmen wie etwa Kommunikationstrainings oder Konfliktmanagement-Seminare ersparen.
Weiterführende Information
Ein Bericht der Redaktion Militärkommando Wien