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Buchpräsentation: Heinz Gärtners Rückschau auf den Kalten Krieg

Wien, 07. April 2017  - "Das Denken in Blöcken blockiert das Denken!" Diese Erkenntnis gewann der bekannte Wiener Politikwissenschaftsprofessor Heinz Gärtner schon in den 1970er-Jahren, als er in den USA studierte. In seinem jüngsten Buch "Der Kalte Krieg" blickt Gärtner nun auf die politischen Entwicklungen zwischen 1945 und 1989/90 zurück.

Warum dieses Thema heute relevant sei und weshalb sich damit ein Politikwissenschaftler auseinandersetze und nicht etwa ein Historiker, erläuterte der Buchautor am 6. Juli 2017 in der Sala Terrena der Landesverteidigungsakademie in Wien. Mehr als 150 Interessierte kamen, um Gärtners Befunde aus erster Hand zu erfahren - und zudem die Einschätzung jener Wissenschaftler zu hören, die an diesem Abend mit Gärtner am Podium diskutierten: wie etwa Stephanie Fenkart, die Direktorin des International Institute for Peace in Wien, der Historiker Oliver Rathkolb vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien, Erwin A. Schmidl, Leiter des Instituts für Strategie und Sicherheitspolitik an der Landesverteidigungsakademie oder Reinhard Krumm, der der Wiener Expositur der Friedrich-Ebert-Stiftung vorsteht.

Heute stehe die Menschheit weder vor einem neuen Kalten Krieg noch sei sie bereits mittendrin, so der einhellige Tenor der Wissenschaftler. Wohl stelle sich allerdings die Frage der Übernahme positiver Erfahrungen: der Neutralisierung von möglichen Krisenregionen etwa im Interesse der Stabilität. Im Jahr 1815 sei dies die Schweiz gewesen, 1955 Österreich und heute werde diese Entwicklung als mögliche Option für die Ukraine gesehen.

Und zurück zum Kalten Krieg: Kennzeichen des Ost-West-Konflikts, so Heinz Gärtner, sei die ideologische Auseinandersetzung der beiden großen Blöcke gewesen, die aber auch vom Respekt der jeweils anderen Einflusssphäre gekennzeichnet gewesen sei. So hätten beide Großmächte letztlich eine nukleare Eskalation vermieden. Dabei hätten auch die neutralen und blockfreien Staaten einen Beitrag geleistet, um gegenseitiges Misstrauen zu überwinden - ebenso wie die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE).

Europas friedliche Jahrzehnte zwischen 1945 und 1990 sollten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Frieden durch blutige Stellvertreterkriege im Rest der Welt teuer erkauft worden sei, sagte Gärtner. Die Wissenschaftler machten abschließend darauf aufmerksam, dass das Vokabular jener Zeit heutzutage wieder Verwendung finde. Wie hat es Heinz Gärtner formuliert: "Das Denken in Blöcken blockiert das Denken!"

Ein Bericht der Redaktion Landesverteidigungsakademie

Heinz Gärtner über den Kalten Krieg: "Das Denken in Blöcken blockiert das Denken!"

Heinz Gärtner über den Kalten Krieg: "Das Denken in Blöcken blockiert das Denken!"

V.l.: Rathkolb, Schmidl, Fenkart, Buchautor Gärtner, Krumm.

V.l.: Rathkolb, Schmidl, Fenkart, Buchautor Gärtner, Krumm.

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